Grenzenlos stark
Ein Mensch allein hat viele gute Ideen, viele Menschen zusammen werden aber immer mehr und bessere Ideen generieren. Bislang haben Vorarlbergs Unternehmen dies sehr erfolgreich mit Leben gefüllt, indem sie firmenintern Strukturen und Abläufe geschaffen haben, in denen sich die Mitarbeitenden zusammenfinden und Ideen entwickeln konnten. Die zahlreichen Weltmarktführer und auch die vielen kleinen Erfolgsschmieden, die wir im Ländle haben, belegen das.
Die Frage ist allerdings, wie lange das noch so bleiben wird. Denn: Die Welt dreht sich immer schneller, Innovationszyklen werden immer kürzer und durch die Digitalisierung verschwinden Marktgrenzen. Deshalb müssen auch die Vorarlberger Unternehmen offener werden. Noch sind allerdings die Befürchtungen vieler zu groß, mit einer solchen Öffnung nach außen zu transparent, zu angreifbar zu werden. Das wird sich aber ändern müssen. Denn die Alternativen: nichts tun oder abwarten, können in der heutigen schnellen Zeit bereits Gefahr für den Bestand des Unternehmens bedeuten.
Grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Region wird kommen. Das ist gut so. Warum sollen sich die klugen Köpfe beispielsweise im gesamten Rheintal denn nicht unternehmens- und ländergrenzenübergreifend vernetzen? Je nach Zielsetzung, persönlichen Präferenzen oder thematischen Kompetenzen können so virtuell oder im realen Leben neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden. Die Personal-, die IT- oder die Entwicklungsabteilungen verschiedener Unternehmen können sich zusammensetzen, voneinander lernen und so die eigenen Produktionsabläufe, Verwaltungsstrukturen oder die internen Prozesse optimieren. Unternehmen können sich zu internen Fragestellungen einen Blick von außen holen, die eigenen Mitarbeitenden wiederum an anderen Think Tanks oder Workshops teilnehmen und so im Idealfall neue Impulse für die eigene Arbeit mitnehmen. Auch die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Wichtig dabei ist aber, dass das Grenzübergreifende nicht vor den Hierarchien haltmacht. Die Vernetzung im Management funktioniert schon gut, externe Expertise gibt es aber auf jeder Ebene in jeder Abteilung. Jetzt sind die Experten und Fachleute dran! So kann es uns gelingen, die ganze Region als Technologiestandort weiterzuentwickeln und aus dem Rhine- das neue Silicon Valley zu machen. Denn: Keiner weiß so viel wie alle zusammen.
„Wichtig dabei ist aber, dass das Grenzübergreifende nicht vor den Hierarchien haltmacht.“
Hubert Rhomberg
markt@vn.at
Hubert Rhomberg ist Baumeister und Geschäftsführer der Rhomberg Holding.
Kommentar