Branchenübergreifenden Fahrplan schaffen

Markt / 22.11.2017 • 18:45 Uhr
Marco Tittler will die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben.Hofer
Marco Tittler will die Digitalisierung der Unternehmen vorantreiben.Hofer

Feldkirch Im September wurde Marco Tittler zum neuen stellvertretenden Direktor der Wirtschaftskammer bestellt, die Funktion startet mit 1. Jänner 2018. Der 40-Jährige begann seine Karriere als Trainee im Gründerservice der WKV. Eines seiner großen Ziele ist es, die Digitalisierung voranzutreiben, um Unternehmen fit für die Zukunft zu machen.

 

Die digitale Transformation eröffnet den Vorarlberger Unternehmen neue Chancen, stellt sie aber auch vor große Herausforderungen. Mit welchen Aktionen unterstützt die Wirtschaftskammer ihre Mitgleider in diesem Bereich?

Tittler Wir befinden uns mitten in einem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Megatrend: Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und dringt in alle Bereiche des Wirtschaftens und täglichen Lebens vor – und das ist gut so. Eröffnet diese Entwicklung doch große Möglichkeiten und die Chance, wichtige Produktivitätsgewinne zu erzielen. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg begegnet den anstehenden Herausforderungen mit konkreten Maßnahmen.

 

Können Sie diese Maßnahmen benennen?

Tittler Durch verstärkte Partizipation an Forschungs- und Entwicklungsprogrammen soll die Wettbewerbsfähigkeit der Vorarlberger Unternehmen erhöht werden. Die Positionierung des WIFI Vorarlberg als Bildungsträger mit dem komplettesten, aktuellsten und unternehmensnahen Bildungsprogramm zur Entwicklung von digitalen Kompetenzen wird ausgeweitet. Mit der Serviceinitiative „Digitale Perspektiven“ bringt die Wirtschaftskammer Vorarlberg den heimischen Wirtschaftstreibenden die Chancen und Möglichkeiten des digitalen Wandels näher, informiert und bildet weiter. Die österreichweite Initiative KMU DIGITAL bietet umfassende Unterstützung in den Bereichen Förderung, Schulung und Beratung.

 

Im Entstehen ist auch eine „Digitale Agenda Vorarlberg“. Was ist darunter zu verstehen und welchen Nutzen hat es für den Wirtschaftsstandort?

Tittler In Vorarlberg gibt es zahlreiche und wichtige Strategien, von der Energieautonomie über Ökolandstrategie bis hin zum Wirtschaftsleitbild. In der Digitalisierung jedoch gab es bislang noch nichts, es lag kein branchenübergreifender Fahrplan vor. Es ist daher dringend notwendig, dass sich Land und Partner Gedanken machen, wie Vorarlberg in diesem Bereich fit für die Zukunft gemacht wird. Diese gestalterische Rolle kommt aus unserer Sicht einer Digitalen Agenda zu.

 

Im Land entwickelt sich gerade eine junge digitale Szene. Wie nutzt ein typisches Start-up die Angebote der Wirtschaftskammer?

Tittler Es ist für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg ist es wichtig, unter Einbindung aller Interessierten und Betroffenen, eine Start-up Kultur zu entwickeln, die eine entsprechende Sichtbarkeit und eine hohe Anziehungskraft für junge Talente und Unternehmen haben.Entscheidend sind Umsetzung und Förderung digitaler Innovationen am Standort Vorarlberg. Wir verstehen uns als Enabler bzw. Unterstützer, der die Vernetzung vorantreibt. Über die Plattform „urban village“ soll Sichtbarkeit ermöglicht werden. Mit unserem Service „Digitale Perspektiven“ finden sich für junge dynamische Unternehmen entsprechende Angebote in unserem Leistungsportfolio.