Ein Haus öffnet sich

Markt / 05.12.2017 • 22:18 Uhr
So sieht er aus, der neue Standort der Vorarlberger Landesversicherung, der 2021 bezogen werden soll. VLV
So sieht er aus, der neue Standort der Vorarlberger Landesversicherung, der 2021 bezogen werden soll. VLV

Zehn-Millionen-Projekt: Dorner/Matt gewinnt Architekturwettbewerb für VLV-Neubau.

Bregenz „Es ist einer der interessantesten Plätze, an denen man bauen kann“, sagt Architekt und Jurymitglied Josef Fink über den Standort der Vorarlberger Landesversicherung (VLV) in der Bregenzer Bahnhofstraße. Dabei sollte zunächst eigentlich nur der Eingangsbereich umgebaut werden, „weil dieser weder barrierefrei noch sehr einladend ist. Wir wollten uns öffnen“, erzählt VLV-Vorstand Robert Sturn. Aber letztlich fiel doch die Entscheidung, auch in das Erscheinungsbild nach außen zu investieren. Nachdem es zu Beginn noch Pläne gab, die Büros in Seestadt oder Seequartier zu verlagern, wollte man dann aber nicht mehr warten, sondern es selber in die Hand nehmen. Deshalb wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, 17 Architekten wurden eingeladen. Nun steht die Entscheidung fest. Das Bregenzer Architekturbüro Dorner/Matt hatte „die beste Antwort auf unsere Anforderungen“, so der VLV-Direktor. Das 90 Jahre alte Gebäude wird abgerissen und durch einen Neubau samt Tiefgarage ersetzt.

Eine der Herausforderungen war es, zwischen zwei Zeitzeugen zu vermitteln. Auf der einen Seite das denkmalgeschützte Welzenbacherhaus, auf der anderen das Hintereggerhaus aus den 60er-Jahren. Beide im Besitz der Landesversicherung, jedoch zwei in der Höhe unterschiedliche Gebäude. „Der Übergang wurde elegant gelöst“, konstatiert Josef Fink den Siegern.

Für Architekt Markus Dorner schwebte über der Planung immer die Metapher eines Eckzahns. „Nun haben wir ein Projekt ohne Schnörkel und mit einer Architektur, die sich nicht zu selbstständig macht.“ Das neue Gebäude bekommt eine Außenfassade aus Betonstruktur sowie wohnliche Arbeitsräume, „auch um die Distanz zum Kunden zu reduzieren“, wie Architekt Christian Matt erklärt. Anspruchsvoll wird der Neubau, der über 3500 Quadratmeter Bürofläche verfügt, aber nicht nur architektonisch, sondern auch hinsichtlich Bausicherheit. Schließlich steht er zwischen zwei bestehenden Gebäuden. Versicherungstechnisch dürfte man auf jeden Fall gut abgesichert sein.

Bezug im Jahr 2021

Das Investitionsvolumen beziffert VLV-Vorstand Klaus Himmelreich mit zehn Millionen Euro, wobei aufgrund des bekanntlich schwierigen Untergrunds eventuell mit Mehrkosten zu rechnen sei. Mit der Planung soll Anfang 2018 begonnen werden. Vertreter der Baubehörde und des Gestaltungsbeirats waren bereits während des Wettbewerb eingebunden. Der Einzug wird im ersten Halbjahr 2021 erfolgen. Derweil bekommen die 120 Mitarbeiter ein neues Quartier. Sie ziehen ins ehemalige Kloster Marienheim in der Gerberstraße. VN-reh

Das bestehende Gebäude wird komplett abgetragen. VLV
Das bestehende Gebäude wird komplett abgetragen. VLV
Robert Sturn, Klaus Himmelreich (VLV) mit Architekten Christian Matt, Markus Dorner. 
Robert Sturn, Klaus Himmelreich (VLV) mit Architekten Christian Matt, Markus Dorner.