Nach Warnung die Bestätigung: Zumtobel-Gewinn schmilzt

Dornbirn Die Vorwarnung gab es bereits Mitte November. Damals kappte der Leuchtenkonzern Zumtobel Group seine Gewinn- und Umsatzprognosen. Nun ist es mit den Zahlen des ersten Halbjahrs 2017/18 konkret. Der Gewinn sank um 72,2 Prozent auf 7,7 Mill. Euro. Der Umsatz war mit einem Minus von 6,4 Prozent auf 624,4 Mill. Euro ebenfalls rückläufig und durch negative Währungstranslationseffekte belastet. Auch die Zahl der Mitarbeiter sank um 5,9 Prozent auf 6360. Allein im zweiten Quartal rutschte Zumtobel sogar in die roten Zahlen und musste einen Verlust von zwei Millionen Euro hinnehmen.

Die Gründe für die Entwicklungen sind vielfältig. Zwar wurden in der Vergangenheit einige Schritte zur Verbesserung der Ertragskraft gesetzt. In Serbien wurde der Bau eines neuen Produktionswerks gestartet und in Folge entschieden, die Komponentenproduktion in Dornbirn dorthin zu verlagern. Zudem wurde das Werk in Les Andelys (Frankreich) verkauft. Vorstandschef Ulrich Schumacher spricht aber auch von einer Beleuchtungsindustrie, die den Erwartungen noch hinterherhinkt, einem intensiveren Preiswettbewerb, von deutlich höheren Gewährleistungsrückstellungen und von Projektverschiebungen im wichtigsten Absatzmarkt Großbritannien. Sehr erfreulich entwickelte sich indes der neue Geschäftsbereich „Zumtobel Group Services“, in dem alle projekt- und softwareorientierten Dienstleistungen gebündelt werden, und wo der Umsatz um 13,7 Prozent auf 96,8 Mill. Euro stieg. 

Einsparmaßnahmen

Schumachers Ausblick für das Geschäftsjahr 2017/18 bleibt verhalten. Ein operatives Ergebnis zwischen 50 und 60 Millionen Euro (Vorjahr: 72,4 Millionen Euro) sowie ein Umsatzminus von fünf Prozent. Deshalb wird auch der Sparstift angesetzt. „Zur Unterstützung der Profitabilität wurden umgehend signifikante Einsparmaßnahmen in allen Funktionsbereichen des Unternehmens für das zweite Halbjahr in die Wege geleitet.“

Die Aktie zeigte zunächst keine starke Reaktion auf die Zahlen. Die Anleger waren ja bereits gewarnt. Sie schloss jedoch mit minus 2,18 Prozent bei 10,30 Euro. VN-reh