Astreiner Schlaf

Markt / 08.12.2017 • 18:58 Uhr
Die Fabrik Klarenbrunn in Bludenz wird aktuell revitalisiert. M. Rhomberg
Die Fabrik Klarenbrunn in Bludenz wird aktuell revitalisiert. M. Rhomberg

Christian Leidinger baut Betten aus Leidenschaft.

Dornbirn Vor rund fünf Jahren verwandelte Christian Leidinger die elterliche Tischlerei in ein hochspezialisiertes Unternehmen, die Geburtsstunde der Koje. Seitdem fertigt ein Team von rund 25 Mitarbeitern langlebige Design-Zirbenmöbel, vorrangig für das Schlafzimmer. Das Besondere an den Koje-Produkten sind das Material und die Verarbeitung. Die Betten werden komplett aus astfreiem Zirbenholz hergestellt, dem aufgrund seiner ätherischen Öle positive Effekte auf den menschlichen Körper und das Schlafverhalten bescheinigt werden. Das eigens entwickelte und perfekt optimierte Stecksystem macht das Bett komplett metallfrei und ermöglicht einen einfachen Aufbau in wenigen Minuten. Zusätzlich entstehen keinerlei Abfälle, denn das Holz wird vollständig für verschiedene Produkte verwertet. Die Tischlerei selber sieht Leidinger heute als Manufaktur, in der Nachhaltigkeit und Innovationsgeist vollumfänglich gelebt werden.

Die Fabrik Klarenbrunn

Vor rund einem Jahr hat sich Christian Leidinger an ein weiteres, sehr herausforderndes Projekt gewagt. Mit dem Kauf der Fabrik Klarenbrunn in Bludenz positioniert sich der Innovator nun auch als Quartiersentwickler. Die ehemalige Spinnerei wurde 1886 im englischen Stil errichtet und wurde bis 2015 auch als solche genutzt. Mit dem neuen Besitzer erfährt das denkmalgeschützte Gebäude aktuell eine vollständige Sanierung und Revitalisierung. „Dank der sehr guten Auftragslage der Koje wurde eine Betriebserweiterung notwendig. Mit der Gelegenheit, dieses Gebäude zu kaufen, konnte ich somit den Platzbedarf des eigenen Unternehmens abdecken und gleichzeitig ein völlig neues, spannendes Themenfeld kennenlernen. Das Gebäude fasziniert mich schon sehr lange, und es erlaubt mir, meinen Traum eines kreativen und nachhaltigen Handwerkszentrums umzusetzen“, so der Bludenzer Unternehmer. Um das ehrgeizige Vorhaben zu verwirklichen, sind Gesamtinvestitionen von rund 6 Millionen Euro in den Standort notwendig. Geht es nach Leidinger, so soll die alte Fabrik mit ihrem einzigartigen Flair und Charakter die neue Heimat von umweltbewussten Unternehmen und Start-ups werden. Der vollständige Umzug der eigenen Manufaktur soll im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein.

Mitarbeiter als wichtigster Faktor

Um beide Projekte parallel umsetzten zu können, ist ein starkes Team notwendig, welches die ambitionierten Ideen mitträgt. „Teamgeist ist enorm wichtig, ohne den Einsatz aller Mitarbeiter wäre die Fabrik nicht zeitgleich mit der Koje realisierbar. Zusätzlich können unsere Mitarbeiter aktiv die Gestaltung ihres zukünftigen Arbeitsplatzes beeinflussen. Als Unternehmer sehe ich mich ihnen gegenüber in der Verantwortung, weshalb ich langfristig denken und handeln muss. Dank der Fabrik Klarenbrunn setzen wir ein deutliches Zeichen und zeigen, dass sich innovatives Handwerk, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung bestens vereinbaren lassen“, verdeutlicht Leidinger seine Vision.