Post schickt die Sonderermittler

Generaldirektor Pölzl will Zustellung in Vorarlberg durchleuchten.
Schwarzach, Wien Neue Wendung in der Vorarlberger Post-Krise. Denn dass es sich bei den immer wieder in den VN – und am Donnerstag auch im Landtag – diskutierten Zustellschwierigkeiten nicht um Einzelfälle und wenige Zustellbezirke an dem ein oder anderen Tag handeln kann, haben heftige Reaktionen der Leser deutlich gemacht: Während aus Hohenems von zwei gleichzeitig zugestellten Ausgaben des wöchentlichen Nachrichtenmagazins „Profil“ berichtet wurde, ist heute in einem Leserbrief aus Götzis von einer „Sammelzustellung“ nach zwei Wochen die Rede. „Hotspot“ der Zustellprobleme dürfte die Region Bludenz sein, aus der die zahlreichsten Beschwerden bei den VN eintrafen.
Nun kommt Bewegung in die Sache. Denn Post-Generaldirektor Georg Pölzl reagierte gestern Nachmittag in einer Krisensitzung mit der Einsetzung der „Post-Soko“. Der hauseigene Erhebungsdienst soll nun alle Post-Prozesse in Vorarlberg durchleuchten. Anlass seien die Berichterstattung sowie die zahlreichen und teils massiven Reaktionen der Bürger, Leserbriefschreiber sowie der Politik gewesen. „Offenbar stehen in den internen Berichten, die der Generaldirektion vorliegen, andere Informationen, als Sie unter anderem auch von Ihren Lesern zum Ausdruck gebracht werden“, so Post-Pressesprecher Michael Homola zu den VN.
Der interne Erhebungsdienst wird immer dann eingesetzt, wenn es irgendwo im Land Ungereimtheiten gibt. „Die Truppe wurde nun losgeschickt“, erklärt Homola. Sie werde sich das gesamte Bundesland Vorarlberg anschauen und interne Prozesse überprüfen. Der Schwerpunkt liege dort, wo es die größten Diskrepanzen gebe: in der Region Bludenz. „Das muss aufgeklärt werden“, macht der Pressesprecher deutlich, dass man die Sache sehr ernst nehme. „Dem Generaldirektor ist Vorarlberg sehr wichtig. Wir werden uns das sehr genau anschauen.“ Denn eines sei deutlich erkennbar: „Hier stimmt etwas nicht.“
Verdeckte Ermittler
Nähere Details zum internen Erhebungsdienst der Post sind von Pressesprecher Michael Homola allerdings nicht zu erfahren. Die Mitarbeiter würden nämlich verdeckt arbeiten. Deshalb könne man – ähnlich wie bei der Polizei – aus ermittlungstaktischen Gründen keine Einzelheiten verraten.
„Um das aufzuklären, wird unser interner Erhebungsdienst losgeschickt.“