Entspannung am Arbeitsmarkt setzt sich fort

Aufschwungphase in der Vorarlberger Wirtschaft wirkt sich in allen Branchen positiv aus.
Bregenz Auf dem Arbeitsmarkt schlug sich die positive Entwicklung im Vorjahresvergleich vor allem mit einem deutlichen Beschäftigtenanstieg, aber auch mit einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit nieder.
Mit dem endgültigen Beginn der Wintersaison im Fremdenverkehr verringerte sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen im Laufe des Monats Dezember um 659 (-6,0 Prozent) auf insgesamt 10.267 (6007 Männer und 4260 Frauen).
Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Rückgang von 166 oder 1,6 Proozent. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass durch die Betreuungseinbindung die Arbeitslosenzahl bei den bleibeberechtigten Flüchtlingen in diesem Zeitraum um 417 (+128,7 Prozent) auf insgesamt 741 (576 Männer und 165 Frauen) zunahm. Ohne diese – konjunkturunabhängige – Entwicklung hätten sich die Arbeitslosenbestände in Vorarlberg innert Jahresfrist sogar um 583 oder 5,8 Prozent reduziert und die Arbeitslosigkeit hätte sich, ausgenommen die über 50-Jährigen, in allen Altersgruppen spürbar verringert.
Flüchtlinge verstärkt einbinden
„Wir werden auch 2018 die bleibeberechtigten Flüchtlinge verstärkt in die AMS-Betreuung einbinden“, informiert Bernhard Bereuter Landesgeschäftsführer des AMS-Vorarlberg. „Damit wollen wir erreichen, dass sie rasch mit einer Ausbildung starten oder direkt in den Arbeitsmarkt integriert werden.“
Bei den über 50-Jährigen, wo sich zudem noch die geänderten Einstiegsbedingungen ins Pensionssystem auswirkten, wäre die Arbeitslosenzahl gleich hoch gewesen wie vor einem Jahr.
Vor allem die Wiedereingliederung von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie mit ungenügender Qualifikation bereitet nach wie vor große Schwierigkeiten.
Beinahe die Hälfte aller vorgemerkten Arbeitslosen konnte nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Bei fast 30 Prozent aller waren gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen codiert, die sich mit zunehmendem Alter kontinuierlich erhöhten. Bei den über 50-Jährigen waren es bereits 46,4 Prozent.
Nach Berufsgruppen betrachtet standen merklichen Rückgängen in den Bau- (-74), Gaststätten- (-74), Metall- (-71) und Handelsberufen (-58) Anstiege in den Hilfs- (+114) und Büroberufen (+42) gegenüber.
Vorarlberg unter Bundesschnitt
Österreichweit verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf insgesamt 378.741. Einschließlich der AMS-Schulungsteilnehmer waren in Österreich Ende Dezember 443.481 Personen auf Arbeitssuche. Nach nationaler Definition sank die Arbeitslosenquote um 0,9 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent, gab das Sozialministerium bekannt.
Mit 5,8 Prozent lag die (vorläufige) Arbeitslosenquote in Vorarlberg erneut deutlich unter dem Bundesschnitt von 9,4 Prozent und entsprach nach Salzburg und Tirol (jeweils 5,7 Prozent) dem niedrigsten Wert aller Bundesländer.
Mehr offene Stellen
Da in so gut wie allen Branchen gute Arbeitsmöglichkeiten bestanden, erhöhte sich die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 398 (+17,5 Prozent) auf insgesamt 2670. Das Anforderungsprofil der angebotenen Stellen entsprach aber sehr oft nicht dem Ausbildungsniveau der Vorgemerkten. Die Zahl der Schulungsteilnehmer und -teilnehmerinnen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 15 oder 0,7 Prozent auf insgesamt 2226; österreichweit erhöhte sie sich im selben Zeitraum um 6,6 Prozent. ee
„Wir werden auch 2018 die Flüchtlinge verstärkt in die AMS-Betreuung einbinden.“
