„Die Märkte verändern sich“

Markt / 12.01.2018 • 14:12 Uhr
Branchenkenner: Christoph Kathan (Bild) ist mit Helmut Sepp seit über 20 Jahren erfolgreich.Kathan & Sepp
Branchenkenner: Christoph Kathan (Bild) ist mit Helmut Sepp seit über 20 Jahren erfolgreich.Kathan & Sepp

Der Arbeitsmarkt ist in Bewegung und fordert Flexibilität und Know-how.

Wie zeigt sich der Arbeitsmarkt derzeit aus Ihrer Sicht?

Kathan Der Wechsel im Arbeitsmarkt von einem Arbeitgebermarkt mit vielen BewerberInnen, aus denen man aussuchen konnte, hin zu einem Bewerbermarkt, bei dem man sich als Arbeitgeber um die KandidatenInnen und Talente bewerben muss, hat längst stattgefunden. Die demografische Entwicklung, verbunden mit der Hochkonjunktur in sämtlichen Wirtschaftszweigen, führte zu einem Mitarbeitermangel in allen Unternehmensbereichen. Waren es vor ein paar Jahren noch primär technische Berufe und Fachkräfte, werden heute überall – von der zuverlässigen Hilfskraft über den kundenorientierten Sachbearbeiter bis hin zum Management – gute MitarbeiterInnen gesucht.

Wo liegen die Herausforderungen für die Arbeitgeber?

Kathan Was sich unternehmer­seitig zunehmend zu einer erfolgskritischen Situation entwickelt, ist aus Sicht eines Bewerbers bzw. Bewerberin eine durchaus interessante Möglichkeit, in Sachen Karriere seine bzw. ihre Trümpfe auszuspielen. Es gab in den vergangenen 20 Jahren – in denen ich und Helmut Sepp mittlerweile als
Berater in Vorarlberg tätig sind – kaum eine Arbeitsmarktsituation, in denen Bewerber und Bewerberinnen aus so einer Vielzahl an beruflichen Möglichkeiten wählen konnten.

Was hat nach wie vor Bestand?

Kathan Was sich bis heute nicht geändert hat, sind die Erfolgskriterien, sowohl auf Bewerber- als auch Unternehmerseite. Es zählen Grundwerte wie Loyalität, Engagement und Flexibilität auf der Bewerber- und Wertschätzung, Transparenz und Fairness auf der Unternehmerseite. Fach- und Methodenkompetenzen sind erlernbar, Sozialkompetenzen sind einem zu einem großen Teil mit in die Wiege gelegt.

Wo sind Sie als Personalberater gefragt?

Kathan Als Unternehmensberatung sehen wir uns im
Recruiting-Prozess sowohl für Unter­neh­merInnen als auch für BewerberInnen als Berater, Co-ach und neutrale Gesprächspartner.

Was hat für Sie oberste Priorität?

Kathan Vertraulichkeit steht immer an erster Stelle und bereits seit über zehn Jahren hinter der Marke Kathan & Sepp. Die Veränderungen in den Märkten stellen auch Beratungsunternehmen vor große Herausforderungen. Die Digitalisierung ist auch im Recruiting angekommen. Der Kampf um die Talente hat sich verschärft.

Wie reagieren Sie darauf?

Kathan Wir haben die mit diesen Veränderungen verbundenen Chancen genutzt und unsere Recruiting-Prozesse entsprechend ausgerichtet. Neben klassischen Suchkanälen wie Print- und Onlinemedien gewinnen Social Media Plattformen wie XING, LinkedIn und Instagram sowie zielgerichtete Facebook-Kampagnen zunehmend an Bedeutung.

Wie suchen – und finden – Sie außerdem Talente?

Kathan Individuelle Job-Videos, Karriere-Messen und Mailing­kampagnen ergänzen die jeweiligen Suchmethoden. Kurzum – dem Personalmarketing kommt im
Recruiting eine sehr wesentliche Bedeutung zu. Wie die Zusammenarbeit in den Unternehmen dann aber schlussendlich gelebt wird, entscheidet nach wie vor über Erfolg und Misserfolg im Arbeitsprozess. mec