Europameister zum Schnäppchenpreis

Vorarlberg bewirbt auf der Agrarmesse “Grüne Woche” Käse und Genussregionen.
Berlin, Bregenz Die „Grüne Woche“ in Berlin ist die Leistungsschau der Landwirtschaft. 1660 Aussteller aus 66 Ländern präsentieren landwirtschaftliche Produkte und Initiativen, darunter seit acht Jahren auch Vorarlberg. „Ich war anfangs etwas zurückhaltend, als das Landwirtschaftsministerium damals einen Gemeinschaftsstand installierte, doch unsere Präsenz hat sich sehr gut entwickelt“, berichtet Argrarlandesrat Erich Schwärzler direkt vom Stand bei der Grünen Woche, die übrigens zum 83. Mal über die Bühne geht. Vorarlberg präsentiert seine größten Schätze. Den Käse: „Da sind wir Europameister“, an erster Stelle samt zugehöriger Käsestraße, denn die Besucher der Grünen Woche wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen, so Schwärzler. Die Präsentation nütze also auch dem Tourismus, zumal Vorarlberg auch alle Genussregionen ins Scheinwerferlicht rücke.
Lebensmittel aus Österreich sind über der Grenze gefragt. Die Ausfuhren stiegen mit knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr so stark wie schon lange nicht mehr. 2017 wurden laut ersten Hochrechnungen Lebensmittel und Agrarwaren im Wert von 11,11 Mrd. Euro exportiert, rund sieben Prozent mehr als im Jahr 2016. Die Käseproduzenten haben in ihrem Hauptmarkt Deutschland ein Plus von elf Prozent erzielt. „Josef Rupp hat sehr viel für den guten Ruf unseres Käses in Deutschland geleistet“, so Schwärzler, „auch die Vorarlberg Milch ist sehr engagiert.“ 2017 genossen die deutschen Nachbarn 74.000 Tonnen Käse aus Österreich im Wert von 330 Millionen Euro. Nun müsse daran gearbeitet werden, dass die Käsereien bessere Preise erzielen, denn da ist Österreich derzeit eher am unteren Ende zu finden (durchschnittlich 4,50 Euro pro Kilo).
Die gute Exportbilanz der Lebensmittelproduzenten fußt aber vor allem auf der Ausfuhr alkoholfreier Getränke. iese werden zum größten Teil in Vorarlberg hergestellt. „Ein echter Turbo“, so AMA-Aufsichtsrat Stefan Hautzinger bei der Agrarpräsentation, bei der er auf den dominierenden Exportartikel verweist: „Ohne Red Bull wäre es natürlich eine andere Bilanz.“
Unter den 1660 Ausstellern ist übrigens noch ein Vorarlberger Unternehmen zu finden: „Paul der Dampfsauger“ wird der Öffentlichkeit vom Lustenauer Maschinenhändler Helmut Hämmerle vorgestellt. VN-sca
„Unsere regionalen Lebensmittel erwecken viel Interesse, das nützt auch dem Tourismus.“