Qualität, die „Mann“ sieht

Satteins „What else?“, zischelt George Clooney am Bildschirm, nippt an seinem Nespresso und verhilft damit der Marke zum großen Erfolg. Doch nicht nur für das Lieblingsgetränk Nr. 1 in Vorarlberg wird der Hollywoodstar zum Botschafter, gleichzeitig setzt er auch einen Trend für ein klassisches Kleidungsstück – das Hemd. Und siehe da: Fast zwei von drei Männern greifen tatsächlich Sommer wie Winter zum Herzstück in Sachen Outfit. Bevorzugt in den Farben Weiß oder Hellblau und – wenn es stilvoll sein soll – maßgefertigt, versteht sich.

In Vorarlberg geht Mann deshalb zu Peter Duelli nach Satteins. Der gelernte Wäschewarenerzeuger führt nämlich bereits in dritter Generation die 1924 gegründete Duelli-Hemdenmanufaktur. Rund tausend Hemden entstehen jährlich in fast reiner Handarbeit. „Jedes ist ein Unikat“, betont der 59-jährige Unternehmer. Denn nicht nur aus rund 300 verschiedenen Stoffmustern und Qualitäten kann der Kunde auswählen. Auch Schnitt, Kragen, Armabschluss, Brusttasche oder Knopfleiste werden nach Vorliebe individuell zusammengestellt.

Peter Duelli hat in erster Linie Stammkunden, die wissen was sie wollen. 70 Prozent stammen aus Vorarlberg. „Sie schätzen das Regionale und kommen deshalb zu mir“, weiß der Geschäftsmann. In Liechtenstein und in der Schweiz hingegen gibt es vor allem bei Bankern einen strengen Dresscode, was wiederum die Herren der Schöpfung zu Peter Duelli führt. Und nicht zuletzt besinnt man sich wieder verstärkt darauf, dass Kleider eben Leute machen. Demzufolge ist die Nachfrage nach dem persönlichen Hemd nach Maß sogar gestiegen. Öfters auch mit Monogramm, bestätigt der Chef.

5000 Stammkunden

Sechs Mitarbeiter beschäftigt der Satteinser derzeit. Einige von ihnen sind bereits seit vielen Jahren im Betrieb tätig. Neben einem freundschaftlichen Arbeitsklima legt Duelli großen Wert auf einen modernen Maschinenpark: Er besteht aus insgesamt 20 Näh- und Stickmaschinen, mit denen die Hemden auch individuell bestickt werden können. Außerdem gibt es noch eine Verklebepresse in der ältesten Hemdenschneiderei des Landes. An den Fertigungsschritten hingegen hat sich in den 94 Jahren seit der Gründung wenig geändert. „Wir haben zwölf Grundschnitte, die je nach Kundenmaß angepasst werden müssen“, erklärt Duelli. Bis ein Hemd fertig ist, braucht es mindestens 20 Arbeitsschritte. Aber es können auch bedeutend mehr sein. Durchschnittlich müsse ein Kunde 14 Tage auf sein Hemd warten.

Besonders tief müssen die Kunden von Duelli für ein Maßhemd jedoch nicht in die Taschen greifen. Zwischen 55 bis 100 Euro veranschlagt er für ein maßgefertigtes Teil. Ein fairer Preis für die regionale Handarbeit. Doch genau das ist ihm auch wichtig und nicht zuletzt auch der Grund, dass es dem Familienunternehmen gelang, allen Widrigkeiten der Vorarlberger Textilindustrie zu trotzen.

Die Zahl von über 5000 zufriedenen Kunden spricht eine eindeutige Sprache. CRO