Erwartungshaltung: Glanzlos

Heute stehen die Zumtobel-Quartalszahlen an.
Wien Heute veröffentlicht die Dornbirner Zumtobel AG ihre Zahlen für das dritte Quartal. Normal wäre das Formsache, aber nach zwei Gewinnwarnungen und dem Zerwürfnis zwischen Vorstandschef Ulrich Schumacher und Aufsichtsratsvorsitzendem Jürg Zumtobel, das im Aus von Schumacher mündete, ist die Spannung nicht unerheblich. Wobei die Erwartungshaltung, positive Zahlen zu sehen, dementsprechend gering ist.
Auch Analysten gehen vielmehr von Verlust statt Gewinn aus. Im Schnitt sehen die Experten von Erste Group, Baader Bank und Raiffeisen Centrobank für das dritte Quartal unterm Strich einen Verlust von 3,7 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal war das Nettoergebnis mit 2,3 Millionen Euro noch positiv. Das operative Ergebnis (EBIT) analysieren sie im Schnitt bei minus 1,2 Millionen Euro (Vorjahr: 5,6 Millionen). Den Umsatz sehen die Analysten um zehn Prozent auf 276,6 Millionen Euro abrutschen. Hauptgrund: Anhaltende Probleme am Hauptmarkt Großbritannien.
Hält die Prognose?
Spannend wird dabei, inwieweit die Prognose für das Gesamtjahr 2017/18 hält. Bislang rechnete man mit einem Gewinn zwischen 15 und 25 Millionen Euro, anstelle der ursprünglich prognostizierten 50 bis 60 Millionen Euro. Spannung ist zudem an der Börse angesagt, nachdem das Zumtobel-Papier allein innerhalb der letzten neun Monate um über die Hälfte verlor und gestern bei 8,58 Euro lag. Zum Vergleich: Es war im Juli 2015, als die Aktie noch bei 29,39 Euro notierte.
Die Erwartungshaltung an Alfred Felder, der die Agenden von Ulrich Schumacher als Sprecher des Vorstandes übernommen hat, ist im Gegensatz zu den Zahlen dementsprechend hoch. Bei seiner Ernennung hieß es schließlich: „Der Aufsichtsrat setzt sein ganzes Vertrauen in ihn, eine Wende zum Erfolg zu vollbringen.“ VN-reh
Analystenerwartungen
276,6 Millionen Euro Umsatz erwarten die Anaysten für das drittte Quartal im Schnitt. Das wäre ein Minus von zehn Prozent.
-1,2 Millionen Euro soll das EBIT betragen. Im Vorjahresquartal betrug es noch 5,6 Millionen Euro.
-3,7 Millionen Euro soll der Nettogewinn betragen. Im Vorjahr waren es im dritten Quartal noch 2,3 Millionen.