„Das bestgehütete Ski-Geheimnis“

Markt / 17.04.2018 • 22:15 Uhr
„Das bestgehütete Ski-Geheimnis“

Schröcken nutzt Anbindung ans Skigebiet Arlberg und rüstet auf.

Schröcken Mit „Austria’s best kept ski secret“ wird es bald vorbei sein. Als Geheimtipp bewerben derzeit gleich zwei touristische Großprojekte die Gemeinde am Hochtannberg, die bislang vom Boom am Arlberg nicht wirklich profitiert hat, obschon nach der Anbindung der Hochtannberggemeinden an das Skigebiet Arlberg im Jahr 2013 auch in Schröcken die Übernachtungen zugenommen haben. Derzeit hat die Gemeinde rund 950 Gästebetten bei 212 Einwohnern. (Zum Vergleich: Damüls hat 2200 Gästebetten bei 310 Einwohnern). Schon bald soll sich die Bettenzahl fast verdoppeln. Die Investitionen werden inklusive Dorfbahn bei rund 200 Millionen Euro liegen. In der Gemeinde stehen zwei Großprojekte, die jeweils Hotel, servicierte Chalets und Ferienwohnungen umfassen, vor dem Start. Das von der Arlberg Alpin Apart Plus betriebene Projekt in Nesslegg konnte eine der größten Hotelketten der Welt, die Hilton Gruppe, als Betreiber des Hotels gewinnen. In guten Verhandlungen mit internationalen Hotelbetreibern sei auch das zweite Projekt, das direkt hinter der Schröckener Kirche auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Mohnenfluh entstehen wird. Der Verkauf der Chalets und Ferienwohnungen über Immobilienhändler wie Sothebys oder Engel & Völkers sei gut angelaufen, 2020 sollen die Baumaschinen im mit rund 90 Millionen Euro budgetierten Super Luxus Resort auffahren.

Für Vorarlberg sind das neue Dimensionen: Das bislang größte Hotel hat rund 300 Betten und ist familiengeführt. Das führt bei den einheimischen Hoteliers zu Kritik, denn die Tourismusstrategie 2020 baue auf eine kleinstrukturierte, von Familien geführte Hotellerie. Außerdem sehen sich die eingesessenen Beherberger bei ihren Bauvorhaben schlechter behandelt. Darüber wolle man mit dem Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser reden, so ein Interessenvertreter. Rüdisser verweist darauf, dass in Schröcken nicht einfach Hotelklötze hochgezogen werden, sondern eine verträgliche Bebauung mit mehreren Gebäuden gewählt wurde. Außerdem haben sich Gemeinde und Projektbetreiber intensiv mit der Landesraumaumplanung abgestimmt. Die Architektur nehme in einem Fall Anleihen an Wälderhäusern, im anderen an der Walserarchitektur. Bürgermeister Herbert Schwarzmann betont, dass die Projekte touristisch und wirtschaftlich neue Chancen für die Bevölkerung bieten. Perfekt, so Schwarzmann, wäre natürlich, wenn die geplante Dorfbahn den touristischen Aufbruch abrundet.

Das Hotel der Anlage Arlberg Alpin Aparts wird von Double Tree by Hilton geführt. Es ist das erste Hilton im Land. AAA
Das Hotel der Anlage Arlberg Alpin Aparts wird von Double Tree by Hilton geführt. Es ist das erste Hilton im Land. AAA