Eine Lösung aus dem “Efef”

Die Weiterführung des Efef-Betriebs ist gesichert: Vonach sorgt für Kontinuität.
Hohenems, lauterach Die Arbeitsplätze gerettet, die Regionalität und die weitere Abnahme von Tieren aus der Vorarlberger Landwirtschaft gewährleistet: Das ist eine Lösung aus dem sprichwörtlichen Effeff. Die Übernahme des Fleischverarbeiters Efef durch die Firma Vonach Qualitätsfleisch GmbH sorgt rundum für Zustimmung und Erleichterung (die VN berichteten am Mittwoch).
Der neue Eigentümer. Die Firma Vonach ist der größte Fleischzerleger in Westösterreich und der größte Abnehmer der heimischen Landwirtschaft. In der Woche werden 3000 bis 4000 halbe Schweine, 120 Stück Großvieh sowie 50 Kälber zerlegt. Im Tiefkühlbereich besitzt das Traditionsunternehmen, das seit 1996 von Stefan Vonach (48) in vierter Generation geleitet wird, mit 10.500 Paletten Aufnahmekapazität das größte Lager in Vorarlberg. Der Umsatz ohne Efef beträgt jährlichrund 20 Millionen Euro. Das Unternehmen begibt sich mit Efef auf ein neues Geschäftsfeld, denn bisher wurde lediglich Fleisch zerteilt und an Verarbeiter geliefert. Nun werden erstmals Produkte für Endkunden gefertigt. Das ist für Stefan Vonach zwar eine neue Erfahrung, aber er hat mit den 69 Mitarbeitern von Efef hochqualifizierte Fachleute im Unternehmen.
Die Produktpalette. Die Marke Efef bleibt im regionalen Handel präsent, außerdem wird der Betrieb in Hohenems wie bisher Produkte für Rewe (Billa, Merkur, Adeg) herstellen. Der Betrieb stellt 50 Speck- und Wurstprodukte her, außerdem sind die Grillprodukte der Hohenemser bei Konsumenten sehr gefragt. „Wir werden daneben eine eigene Marke anbieten“, so Vonach im VN-Gespräch, „Details dazu sind derzeit in Diskussion.“ Dabei setzt er auf die Konsumenten und ihr Bewusstsein für Qualität und Regionalität, so Vonach.
Die Viehvermarktung. Vonach ist der wichtigste Partner der Vorarlberger Landwirtschaft in Sachen Viehvermarktung. Er wolle Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Handel sein, nennt Stefan Vonach als wichtigen Grund für das Engagement in Hohenems. Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger zu den Gesprächen in der Arbeitsgruppe und zum Ergebnis: „Der konstruktive Geist ist für mich ein gutes Omen für eine zukünftige faire Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette Landwirtschaft-Verarbeitung-Handel und ein stabiles Fundament für eine gestärkte regionale Qualitätsfleischversorgung.“
Fleischverarbeitung und Tierschutz. In Hohenems freut man sich über den Weiterbetrieb und den Erhalt der Arbeitsplätze bei Efef. Um einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen und Tiertransporte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, wäre der Bau des neuen Vorarlberger Schlachthofs in Hohenems die ideale Lösung. Das sieht Vonach so, aber natürlich auch der Hohenemser Bürgermeister Dieter Egger: „Jetzt geht es darum, rasch eine zukunftsfähige Strategie für ein neues Verarbeitungszentrum von der Schlachtung über die Zerlegung bis zur Verarbeitung zu finden.“ VN-sca
„Wir möchten mit dem Engagement Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Handel sein.“