300 Millionen für Onlinekäufe

Markt / 28.03.2019 • 22:07 Uhr
Rund 300 Millionen Euro fließen jedes Jahr von Vorarlberger Käufern in den Online-handel. VN/Paulitsch
Rund 300 Millionen Euro fließen jedes Jahr von Vorarlberger Käufern in den Online-handel. VN/Paulitsch

60 Prozent der Vorarlberger shoppen im Internet. Das bringt Handel unter Druck.

Feldkirch Dass sich Online-Shopping großer Beliebtheit erfreut, ist an sich kein Geheimnis. Dieser Trend hat auch vor Vorarlberg nicht Halt gemacht. 88 Prozent der Vorarlberger im Alter zwischen 16 und 74 nutzen das Internet. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt.

Für was die Vorarlberger das Internet hauptsächlich nutzen? 60 Prozent erledigen ihre Bankgeschäfte online, 53 Prozent nutzen das Internet für Social-Media-Aktivitäten. Einen großen Anteil hat vor allem auch das Einkaufen. 60 Prozent der Vorarlberger shoppen online. Zum Vergleich: Im Jahr 2003 waren es noch 14 Prozent. Im Langzeitvergleich hat sich die Zahl der Online-Shopper in Vorarlberg also von rund 40.000 auf rund 180.000 mehr als vervierfacht. Das zeigen aktuelle Zahlen der KMU Forschung Austria. 

Von 100 auf 300 Millionen

Waren es vor zehn Jahren noch 100 Millionen Euro, die aus Vorarlberg in den Onlinehandel flossen, waren es im vergangenen Jahr bereits 300 Millionen Euro. Dabei bleiben Bekleidung und Sportartikel die beliebtesten Artikel, die übers Internet gekauft werden. 42 Prozent der Vorarlberger kaufen zumindest einmal pro Jahr Produkte aus dieser Warenkategorie online ein. Auf Platz zwei mit 25 Prozent folgen Haushaltsgüter. Sie haben damit die Kategorie Bücher und Zeitschriften überholt. Der Bereich Lebensmittel steigt zwar kontinuierlich an, derzeit liegt der Anteil der Online-Shopper allerdings erst bei 13 Prozent.

Für die Vorarlberger Einzelhändler ist der Umstand, dass von Jahr zu Jahr mehr online geshoppt wird, kein besonders erfreulicher. Einige setzen zusätzlich zu ihrem stationären Geschäft zwar auch auf den Online-Handel, für viele rentiert es sich aber nicht.

Zunehmend unter Druck

„Wir haben uns drei Jahre damit beschäftigt und sind nun froh, dass wir es nicht getan haben. Ich glaube auch nicht, dass jeder einen eigenen Onlineshop braucht. Aber man sollte sich mit der Digitalisierung intensiv beschäftigen, so dass der Kunde stets umfassend über das Warenangebot informiert ist, auch wenn das Geschäft geschlossen hat“, ist Theresia Fröwis vom gleichnamigen Schuhhaus in Bezau überzeugt. Allerdings sagt sie als Spartenobfrau des Vorarlberger Handels auch, dass der rasant steigende Online-Umsatz den heimischen Handel zunehmend unter Druck bringe.

Mit Rückgang zu rechnen

Würden sich diese Trends so weiterentwickeln, wäre mittelfristig mit einem Rückgang bei Verkaufsflächen und der Anzahl der Geschäfte zu rechnen. Die Chancen für den stationären Handel sieht sie im Service und der Beratung. „Zahlreiche Fachgeschäfte haben bereits reagiert und setzen verstärkt auf Qualität in diesen Bereichen. Kombiniert mit gut ausgebildeten Mitarbeitern sind das die entscheidenden Erfolgsfaktoren“, betont Fröwis. Zudem habe man mit dem „digitalen Verkauf“ und dem „E-Commerce-Kaufmann“ zwei zeitgemäße Lehrberufe geschaffen, um die nötigen Fachkräfte in Zeiten der Digitalisierung zu sichern. VN-reh

„Der rasant steigende Onlineumsatz bringt den Handel zunehmend unter Druck.“

300 Millionen für Onlinekäufe

Zahlen

88 Prozent der Vorarlberger zwischen 16 und 74 Jahren nutzen das Internet, 78 Prozent sogar täglich

 

60 Prozent shoppen online, 60 Prozent nutzen das Internet fürs Online-Banking und 53 Prozent für Social-Media-Aktivitäten

 

300 Millionen Euro geben die Vorarlberger pro Jahr für Online-Shopping aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 waren es noch 100 Millionen Euro