„Buntstifte“ fördern Talente

Der Malerausbildungsverbund lud Lehrlinge zum Talentecamp.
Schwarzach Bunt ging es diese Woche im Maler-Talentecamp zu: Insgesamt 25 Lehrlinge kamen an verschiedenen Orten im Land zusammen, um sich auf die bevorstehende Lehrabschlussprüfung vorzubereiten. Organisiert wurde das Maler-Talentecamp vom Malerausbildungsverbund „Buntstifte“. Der Verein setzt sich aus fünf Firmen zusammen: Farben Krista in Frastanz Fetzcolor in Alberschwende, Klocker in Dornbirn, Hagen in Lustenau und Maler Hagspiel in Rankweil.
Workshops im Rotationsprinzip
Jeder Betrieb bot in seinen Räumlichkeiten einen bestimmten Workshop an. In Gruppen aufgeteilt, besuchten die Lehrlinge jeden Tag einen anderen Kurs. Diese sind breit gefächert, wie Heike Seekamp, Ausbildungsleiterin bei Farben Krista erklärt: „In jedem Betrieb lernten die Jugendlichen einen anderen Bereich im Malerberuf kennen. So sind sie gut auf die Lehrabschlussprüfung vorbereitet.“ In den Workshops wurden Theorie sowie Praxis gelehrt.
„Dieses Jahr wollten wir das Camp erweitern“, berichtete Seekamp. Dazu lud der Verein die Betriebe Kloke aus Deutschland sowie Kutten Alain Sàrlaus aus Luxemburg ein. Mit insgesamt 16 Lehrlingen aus Deutschland und Luxemburg startete das Maler-Talentecamp erstmals mit ausländischen Gästen. Die deutschen Malerlehrlinge reisten mit einem eigenen Fotografen an. Dieser begleitete das Camp filmisch. Aus dem Material stellt er eine Dokusoap her, die er auf YouTube veröffentlichen wird. „Untergebracht waren die Auszubildenden in einer Hütte im Skigebiet Bazora bei Frastanz. Der Schlafplatz wurde gestellt, versorgen mussten sich die Jugendlichen selbst. Dazu gehörten Einkaufen und die Verwaltung von Geld. „So wollten wir die Selbstständigkeit der Jugendlichen fördern“, berichtet Seekamp. Ebenso spielte bei dem Maler-Talentecamp das Teambuilding eine große Rolle. Seekamp: „Wir ‚Buntstifte‘ haben uns vernetzt, um Lehrlingen eine gute und facettenreiche Ausbildung zu ermöglichen. Wir sind keine Konkurrenten, sondern arbeiten zusammen. Das wollten wir unseren Lehrlingen mitgeben.“ Es schien zu funktionieren: „Alle verstanden sich gut und machten einen motivierten und fröhlichen Eindruck.“ Seekamp zufolge war für die Jugendlichen die unterschiedliche Arbeitsweise spannend. „Zum Beispiel unterscheidet sich deutsches Werkzeug von österreichischem“, erklärte sie.
Die Lehrlinge durften die meisten Utensilien, die sie während der Workshops benutzten, behalten. Um das Maler-Talentecamp finanzieren zu können, sammelte Seekamp Sach- sowie Geldspenden, meistens von Lieferfirmen. „Diese Firmen fördern gern die Ausbildung von Lehrlingen.“
Nächstes Camp in Planung
Am Donnerstag hieß es für die ausländischen Besucher wieder Abschied nehmen. Doch ein weiteres Treffen ist bereits geplant: „Das nächste Maler-Talentecamp wird bei unseren Kollegen in Dortmund stattfinden“, informiert Seekamp. Das Projekt sieht sie als Chance, das Malerhandwerk attraktiver zu machen. Außerdem sei es eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. „Wir möchten, dass sich die Jugendlichen mehr vernetzen und sich gegenseitig nicht als Konkurrenten sehen. Es wäre schön, wenn dieses Modell auch in anderen Ausbildungsbetrieben Anschluss findet“, sagt Seekamp. VN-LEV

Ich absolviere das erste Lehrjahr im Malerbetrieb. Für mich sind die Workshops sehr spannend. Es ist viel Neues dabei, das ich noch nicht gekannt habe. Ich bin froh, dass ich dabei sein kann. Nathan Peraza, 18, Luxemburg

Ich bin im zweiten Lehrjahr beim Malerbetrieb Farben Krista in Frastanz. Dadurch, dass wir Mitglied beim Buntstifteverbund sind, kannte ich das Maler-Talentecamp schon. Mir gefällt das Prinzip der Workshops. Außerdem finde ich es toll, neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen. Kathrin Gantner, 18, Satteins

Wir haben gelernt, wie man richtig spachtelt und lackiert. Ich habe viel in der Theorie gelernt. Es war spannend, es auch in der Praxis anwenden zu können. Es macht großen Spaß mit den Lehrlingen aus anderen Betrieben zu arbeiten. Jana Herditschke, 19, Dortmund