Warum Wertschätzung wettbewerbsfähig macht
Chefinnen gelingt der vertrauensvolle Umgang mit den Mitarbeitern besser.
Schwarzach „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist eine viel zitierte Redewendung. Sie dürfte überholt sein. Längst haben Unternehmer erkannt, eine gelebte Vertrauenskultur ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Vor allem in Zeiten von Digitalisierung und zunehmender Komplexität bildet Vertrauen eine Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit. Wenn hingegen Kontrollen und Compliance die Kultur eines Unternehmens bestimmen, sinken die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter deutlich. Das Konfliktpotenzial hingegen steigt und es haben – laut Studie – mehr als doppelt so viele Arbeitnehmer, in Zahlen 32 Prozent, Konflikte mit den Führungskräften. Aber auch die Arbeitszufriedenheit leidet unter Kontrollen: Weniger als die Hälfte der Arbeitnehmer ist mit ihrer Arbeit zufrieden, wenn sie strengen Kontrollen ausgesetzt sind.
Denn lediglich für zwei Prozent der Befragten wirkt sich die direkte Kontrolle des Chefs auf das Arbeitstempo aus. Von einer tatsächlichen Leistungssteigerung ist man da weit entfernt.
Kontrolle kontra Vertrauen
Am zufriedensten hingegen sind Mitarbeiter, wenn sie nicht kontrolliert werden. Vertraut der Chef den Mitarbeitern, sind sie viel kooperativer, kreativer und lernwilliger. Zudem verbessern sich die Kreativität und das Engagement. Wenn es Unternehmen gelingt, das vorherrschende Klima von Kontrolle und Misstrauen zu durchbrechen, werden sie tatsächlich auch wirtschaftlich erfolgreicher sein.
Chefinnen erfolgreich
Weiters wurde die Frage gestellt, ob es in Sachen Führungsstil bei Chefs einen Unterschied gibt. Dabei kommt die Studie zum Ergebnis, dass Frauen andere Führungseigenschaften aufweisen als Männer, was vor allem bei der Motivation deutlich wird. Die Unternehmensberatung McKinsey kommt in ihrer Studie „Women Matter“ sogar zum Ergebnis, dass Unternehmen mit Frauen in Führungspositionen erfolgreicher sind. Firmen mit einem hohen Frauenanteil im Vorstand erzielen um 48 Prozent höhere Gewinne (vor Zinsen und Steuern) als der Branchendurchschnitt.
