Von Risiken unbeeindruckt

Bregenz Bisher hat der August den internationalen Aktienmärkten einen nicht sehr schmackhaften Cocktail aus Risiken wie dem US-Handelsstreit mit China, einem wahrscheinlicher werdenden No-Deal-Brexit, Unruhen in Hongkong und einer politischen Krise in Italien aufbereitet.
Diese zahlreichen politischen Risiken und auch schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland führten zu einer zunehmenden Risikoaversion gegen Aktien. Deshalb zogen Anleger die als sicher geltenden Häfen der Anleihen den Aktien vor. So haben die Kurse der deutschen Staatsanleihen den Höhenflug fortgesetzt. Die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen erreichte diese Woche ein neues Rekordtief von minus 0,70 Prozent. Bisher schien zumindest der US-Aktienmarkt von den vielfältigen Risiken unbeeindruckt zu sein. Jedoch kamen nun auch die US-Aktienmärkte im August unter Druck. Maßgebliches Thema für die US-Aktienmärkte dürfte auch weiterhin der Handelsstreit mit China in all seinen Facetten bleiben. Ungeachtet der politischen Querelen ist die fundamentale Lage in den USA nach wie vor solide. Trotz rekordhoher Gewinnwachstumsraten im Jahr 2018 schaffen es die US-Unternehmen, auch im ersten Halbjahr 2019 eine weitere Steigerung auszuweisen. Im zweiten Quartal konnten 76 Prozent der S&P-500-Unternehmen die Erwartungen übertreffen.
Die Kombination aus sinkenden Zinsen und noch weiter positiver Gewinnentwicklung dürfte dafür sorgen, dass die US-Aktien weiter gut unterstützt bleiben.
Jürgen Rupp, CFP
Finanz-/Kapitalmärkte, Raiffeisen Landesbank Vorarlberg
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