Trinkwasser dank der Sonne

Martin Wesian sorgt mit „Wadi“ in Afrika und Asien für sauberes Wasser.
Wien, Schwarzach In Österreich ist sauberes Trinkwasser so selbstverständlich, dass es für alles verwendet wird: vom Wäschewaschen bis zur Toilettenspülung, um den Platz abzuspritzen und eben auch zum Trinken. Doch sauberes Wasser ist weltweit ein rares Gut. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben etwa drei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die unzureichende Versorgung mit sauberem Wasser ist in vielen Ländern Asiens und Afrikas, aber auch in Lateinamerika Hauptursache für Tod und Krankheit und für eine hohe Kindersterblichkeit.
Grundlage des Lebens
Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf dem Blauen Planeten und weit kostbarer, als man hierzulande vermutet. Nur circa ein Prozent der Wassermassen sind schlussendlich Trinkwasser. Das hat Martin Wesian (45) in jungen Jahren selbst erfahren müssen. Mit knapp 20 Jahren erkrankte er in Venezuela an Cholera. Das Wasser, das er damals trank, war verunreinigt. Wieder gesundet und nach mehreren Jahren in Venezuela als Restaurantbetreiber zurück in Österreich blieb er der Thematik, die er am eigenen Leib erfuhr, treu. Besonders, als er von einem ETH-Forscher von der Möglichkeit erfuhr, Wasser mit UV-Strahlung zu desinfizieren.
Die Funktion ist leicht erklärt: Die Sonne tötet mit ihrer UV-Strahlung Bakterien, Viren sowie Protozoen. Sie sind die gefährlichsten Krankheitserreger. Das Wasser muss dafür in einer PET-Flasche abgefüllt sein. Schwierig ist es allerdings festzustellen, wann das Wasser sauber ist. Das meldet Wadi (steht für Wasserdesinfektion), das Gerät, das Wesian mit Hilfe von Wissenschaftlern und mit Unterstützung von Freunden und Geschäftspartnern entwickelt hat und in Österreich produziert. Und das wartungsfrei ist. Obwohl in der Produktion darauf geachtet wird, dass das Gerät auch leistbar ist, ist es, so Wesian im Gespräch mit den VN, vielen Menschen zu teuer. Rund 20 Euro kostet der Wasserreiniger. Dennoch gebe es Wadi im freien Verkauf. Das ist aber nur ein Teil der Marktstrategie, denn natürlich muss die Firma Helioz auch wirtschaftlich reüssieren. Man arbeite mit zahlreichen NGOs wie z. B. dem SOS Kinderdorf zusammen. Das von der WHO getestete und empfohlene Gerät wird aber vor allem von Firmen zur Finanzierung von C02- und CSR-Projekten (CSR: Corporate Social Responsibility) angekauft und weitergegeben. Die Lebensmittelkette Hofer ist seit drei Jahren Kunde von Wesians Unternehmen Helioz und hat Wadis zur Versorgung von rund 40.000 Menschen in Bangladesch finanziert. Auch der Harder Verpackungsspezialist Alpla finanziert Wadis in Indien. Und selbst Privatpersonen können Wadis über die Organisation „Get Water“ spenden. VN-sca
„Für die Expo Dubai wurde Wadi als einziges EU-Projekt zur Nachhaltigkeit ausgewählt.“

Mehr über die Firma Helioz und ihr Produkt Wadi unter helioz.org oder getwater.io