Zutritt zum französischen Markt

Markt / 27.02.2020 • 22:21 Uhr
Kürzlich bezog Geschäftsführer Elmar Hartmann mit seinem Team den neuen Firmenstammsitz in Nüziders. VN/LErch
Kürzlich bezog Geschäftsführer Elmar Hartmann mit seinem Team den neuen Firmenstammsitz in Nüziders. VN/LErch

Gantner schließt Sicherheitszentrale in Bregenz. Tochterfirma in Frankreich geplant.

Nüziders Die Gantner Group mit ihrem Flaggschiff, der Gantner Electronic GmbH, will zukünftig den französischen Markt verstärkt bearbeiten. Aus diesem Grund plane das Unternehmen noch im Geschäftsjahr 2020 die Gründung einer eigenen Tochterfirma in dem EU-Land. Das erklärte der geschäftsführende Mitgesellschafter Elmar Hartmann, der „dort einen sehr großen Absatzmarkt mit noch viel Potenzial“ sieht. Wo die französische Tochterfirma ihren Sitz haben wird, stehe derzeit aber noch nicht fest.

„Bestes Jahr“

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Gantner Group einen Umsatz von 69 Millionen Euro erzielt, ein Plus von mehr als elf Prozent gegenüber 2018, wie die VN bereits berichteten. „Wir haben das beste Jahr seit Bestehen hinter uns und sind erneut zweistellig gewachsen. Das ist umso erfreulicher, weil das Vorjahr doch sehr stark vom Umzug von Schruns nach Nüziders geprägt war. Das hat sehr viel interne Ressourcen gebunden“, so Hartmann. Details zur Ertragssituation nennt das Unternehmen nicht. Nur so viel: Sie sei zufriedenstellend positiv.

Hartmann führt das deutliche Wachstum 2019 auf alle Geschäftsbereiche zurück. Das sollte sich auch heuer fortsetzen. Gerade Europa und die USA seien dabei sehr wichtige Märkte. Vor zwei Jahren habe man deshalb auch in Los Angeles (USA) einen Standort gegründet, um der Bedeutung dieses Absatzmarktes noch gerechter zu werden. Weitere Niederlassungen gibt es im wichtigen Absatzland Deutschland, den Niederlanden, in Belgien, Großbritannien, Indien, Australien und Dubai. Insgesamt werden mehr als 430 Mitarbeiter beschäftigt, davon 150 in Vorarlberg.

„Einmaliges Projekt“

Die im Jahr 2008 eröffnete Sicherheitszentrale in Bregenz habe man zum Jahresende 2019 wieder geschlossen und alles im neuen Headquarter konzentriert. „Das war ein einmaliges Projekt, das sich vor allem an private Kunden richtete und uns viel Erfahrung hinsichtlich der Sicherheitsbedürfnisse brachte“, so Hartmann. Allerdings belaufe sich der Anteil der Privatkunden auf unter ein Prozent. Hier sei kein weiterer Aufbau geplant.

Gantner entwickelt Zutritts- und Erfassungssysteme sowie Kassen- und Schließsysteme für unterschiedlichste Einsatzbereiche auf Basis von berührungsloser RFID-Technologie. Die Kunden stammen unter anderem aus dem Bereich Fitness- und Freizeiteinrichtungen. Dazu kommen Firmen, öffentliche Einrichtungen sowie Universitäten und Bibliotheken. Der Exportanteil liegt bei über 80 Prozent. Das Unternehmen konzentriert sich auf die Entwicklung und die Installation beim Kunden. Die Produkte selbst werden im Auftrag von Gantner von rund zehn Systempartnern hergestellt, die sich alle in Europa befinden.

Französischer Gesellschafter

Die Gantner Group gehört seit 2016 mehrheitlich der französischen Investment-Gesellschaft ARDIAN mit Sitz in Paris. Etwa 20 Prozent der Anteile halten das Gantner-Management und mehrere Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen. Insgesamt sind auf diesem Weg etwa 25 Personen als Minderheitsgesellschafter an Gantner beteiligt.