Bern Wegen der steigenden Zahl von Coronavirus-Fällen untersagt die Schweiz vorerst alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen. Das teilte Innenminister Alain Berset am Freitag mit. „Wir wollen weitere Ansteckungen so gut es geht in Grenzen halten“, sagte er. „Dieses Verbot tritt sofort in Kraft und gilt mindestens bis 15. März“, präzisierte die Regierung in einer Mitteilung.
Angesichts der Coronavirus-Epidemie ist der Genfer Autosalon abgesagt worden. Die bekannte internationale Fahrzeugmesse entfalle heuer, teilten die örtlichen Behörden am Freitag mit. Die Eröffnung des Autosalons war für kommenden Donnerstag vorgesehen.
Ebenso trifft es die Basler Fasnacht, die an diesem Montag beginnen sollte. Zur Zeit tagt auch in Genf der UN-Menschenrechtsrat, an dem normalerweise im Zeitraum von vier Wochen 10.000 Menschen teilnehmen, darunter etwa 4000 aus dem Ausland.
In der Schweiz seien bis Freitag 15 Menschen
positiv auf das neue Virus Sars-CoV-2 getestet worden, sagte Berset.
Mehr als 100 Menschen seien in Quarantäne. Infiziert war nach
Informationen der lokalen Behörden bei Basel auch eine Frau, die in
einer Kindertagesstätte arbeitete.
Die Regierung werde laufend
informiert und stehe in ständigem Kontakt mit den Nachbarländern, sagte
Berset. Die große Ausbreitung des Virus in den vergangenen Tagen in den
Nachbarländern Deutschland und Italien sowie die ersten bestätigten
Fälle in der Schweiz hätten zu einer neuen Lagebeurteilung geführt.
Bürogebäude mit mehr als 1000 Personen würden nicht geschlossen, sagte Berset. „Dort können sich die Personen frei bewegen und können die Hygienevorschriften umsetzen.“ Die Kantone unterstützten die Maßnahmen der Bundesregierung, sagte Heidi Hanselmann, Präsidentin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Eine gemeinsame Linie für die ganze Schweiz sei sinnvoll, um kohärent gegen das Virus vorzugehen. APA