Ökopionierin Benedikt will auch „in Corona-Zeiten dranbleiben“

Markt / 27.03.2020 • 09:30 Uhr
Ökopionierin Benedikt will auch „in Corona-Zeiten dranbleiben“
Ingrid Benedikt initiierte und moderierte ein Jahrzehnt lang die Umweltwoche in der Dornbirner inatura und bringt heuer, zum Jubiläum, ihre Ideen ein. SYMBOLBILD/PT

Ein Virus lasse pro Umwelt umdenken, so die Pädagogin: „Blauer Himmel über China …“

DORNBIRN „Schon während meiner aktiven Unterrichtszeit von 2000 bis 2008 wollte ich zum Weltumwelttag am 5. Juni etwas auf die Beine stellen“, erinnert sich Ingrid Benedikt. „Im Schuljahr 2008/09 fand ich in Ulli Unterthumer, Leiterin der Stadtbibliothek, eine Verbündete. Die Kultur- und Umweltstadträte Andrea Kaufmann und Josef Moosbrugger ließen mich damals einfach mal machen. So fand im Juni 2009 die erste Weltumweltwoche in Dornbirn mit über 80 Veranstaltungen statt.“ Idee und Ziel dahinter: „Keine Zeigefingerpädagogik, sondern Lust auf Umwelt und Nachhaltigkeit machen, das Positive in den Vordergrund stellen. Bewusstsein schaffen, dass niemand ‚die Welt alleine retten muss und kann‘, aber jeder Einzelne seinen wichtigen Beitrag leisten kann.“ Wichtig war auch das e5-Programm sowie die Präsentation der Vielfalt an städtischen Einrichtungen, Vereinen, Einzelpersonen, Firmen als Teil des Ganzen. „Wir wollten alle ansprechen, vom Kindergartenkind bis zum Erwachsenen. Für die erste Vorarlberger Umweltwoche 2010 gab’s Budget vom Land, koordiniert vom Umweltverband.“

Schulaktionstage

„Für die Schulaktionstage gestalteten die Klassen während des Jahres einen Beitrag zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In der Umweltwoche erhielten sie die Gelegenheit, ihr Projekt in der inatura zu präsentieren. Das habe ich im vergangenen Jahr an eine jüngere Kollegin abgegeben“, erzählt Benedikt. „In all den Jahren beteiligten sich über 11.000 Schüler aller Schultypen in ca. 700 Klassen bzw. Gruppen: Volksschulen, Mittelschulen, Sonderschule, Landeszentrum für Hörgeschädigte, Polytechnische Schule, AHS – BGD und Schoren –, Textilschule und einmalig die Landesberufsschule, als special guests: Klassen der Übungsmittelschule der PH Feldkirch und die Jugendlichen der OJAD. Heuer findet unter dem Motto ‚11 Tage – 11 Jahre – 96 Gemeinden’ ein besonderes Jubiläum statt. Koordinatorin Kerstin Formanek hat die Homepage www.umeltv.at eingerichtet, die von den Beteiligten mit Leben gefüllt wird. Mitmachen können alle.“

„Beim Generationentalk in Arbogast mit Jugendlichen von Fridays for Future, aber auch bei der Fahrrad-Aktion war die Begeisterung spürbar, und das, obwohl das Coronavirus gerade alles in den Hintergrund gedrängt hat und nur sehr wenige von der Aktion erfahren haben“, sagt Benedikt. „Jede Idee, auch der ‚offene Kühlschrank’, braucht Verbündete. Und es macht mir Mut, wie viele Menschen aufstehen und ihre Solidarität bekunden und mitmachen. Aktuell laufen in den Gemeinden die Vorbereitungen für die Projekte in der Umweltwoche, wobei das jetzt gerade nicht einfach ist, da niemand weiß, wie sich die Situation entwickelt. Es ist wichtig, dranzubleiben, auch wenn mal Pause ist. Es ist ja verblüffend, wie sich die Natur an vielen Orten weltweit erholt: blauer Himmel über China, sauberes Wasser in der Lagune von Venedig …“

www.weltumweltwoche.at, www.umweltv.at, www.offener-kuehlschrank.at, www.ogv.at/dornbirn