In drei Phasen zum rot-weiß-roten Comeback

Markt / 05.04.2020 • 19:18 Uhr

WKÖ-Präsident Mahrer: “Wirtschaft in Etappen hochfahren”.

Wien Wenn man sich in der durch die Coronapandemie verursachten Wirtschaftskrise etwas wünschen darf, dann eine Perspektive für die österreichische Wirtschaft. Das will der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, Harald Mahrer, den Unternehmen möglichst noch im April bieten. Er stelle sich, so Mahrer bei einem Online-Gespräch am Sonntag, dafür ein Drei-Phasen-Modell vor. Am liebsten noch im April würde er gerne in Phase eins kleinere Fachgeschäfte wie etwa kleine Elektronik-, Sportartikel- oder Spielzeughändler wieder aufsperren, natürlich unter Einhaltung aller Vorschriften. Nach weiteren Handelsbranchen könnten in Phase zwei Geschäfte mit „mehr Fläche“ und „mehr Leuten“ folgen, schlägt Mahrer vor. In Branchen, wo viele  Mitarbeiter beschäftigt sind und ein enger Kontakt zwischen Menschen nicht zu vermeiden sei, werde man länger zuwarten – gemeint sind damit persönliche Dienstleistungen wie Friseure, Massagen, Pediküre, Maniküre, die erst später wieder starten könnten.

„Frühe Ankündigung“

Von der Regierung, „von der wir von der ersten Sekunde an eingebunden wurden“, erwartet er dafür eine möglichst früher Ankündigung, damit die Firmen frühzeitig Vorbereitungen treffen können: Masken und Desinfektionsmittel besorgen, Mitarbeiter aktivieren und die Waren besorgen bzw. präsentieren. „Die Volkswirtschaft muss wieder Gang für Gang hinaufgeschaltet werden“, wenn es die  Bekämpfung des Virus dies zulasse.

Im internationalen Vergleich gut

Insgesamt seien die Maßnahmen, die in Österreich getroffen wurden um die Wirtschaft zu stützen, auch im internationalen Vergleich sehr gut. Er nennt dafür die Kurzarbeit, „die nach einer massiven Umarbeitung durch die Sozialpartner“ ein Modell für ganz Europa sei, die Möglichkeit eines Betriebsmittelkredites bis zu einer Höhe von 800.000 Euro, für den der Staat die Haftung übernimmt, und den Ersatz von Betriebskosten bei Erlösentgang, als Beispiele einer klugen Politik, die es ermöglichen sollte, dass es ein gutes „rot-weiß-rotes Comeback“ gibt, wenn die Wirtschaftsmaschinerie wieder anläuft. Festlegen auf ein Datum will er sich nicht, das hänge vom Erfolg der Maßnahmen ab. Aber wünschen würde er sich, dass zumindest im dritten Quartal eine „großflächige Normalisierung eintritt“.

Von Beteiligungen durch die Bundesländer an Firmen, die durch die Krise in Schwierigkeiten geraten sind, hält der WKO-Präsident nicht viel. Er stellt klar, dass die Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Pandemie getroffen wurden, nach der Krise wieder ausgesetzt werden müssen. „Ich will keinen Staatsfetischismus.“ VN-sca

„Die Volkswirtschaft muss wieder Gang für Gang hinaufgeschaltet werden.“