Vorarlberger Handel: Öffnung ist Weg in die Normalität

Einzelhandel in Vorarlberg begrüßt Wiedereröffnung der kleinen Geschäfte.
Wien, Schwarzach Die Bundesregierung hat für viele kleine Einzelhändler am Montag gute Nachrichten überbracht. Vorbehaltlich, dass sich die Lage im Kampf gegen das Coronavirus nicht verschlechtert, sollen nach Ostern wieder die Rollbalken hochgehen. „Das ist eine sehr gute Nachricht für unsere Händler“, freut sich Branchensprecherin Theresia Fröwis, die ihr Schuhgeschäft in Bezau ebenfalls wieder öffnen wird.
Kanzler vertraut Kaufleuten
Und so sieht der Plan der Regierung aus: Ab 14. April können kleine Geschäftslokale für den Verkauf von Waren und Handwerksbetriebe wieder unter den folgenden Bedingungen öffnen: Sie dürfen über maximal 400 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen, nur einen Kunden pro 20 Quadratmeter einlassen. Kontrollen sollen das sicherstellen. Sowohl Mitarbeiter wie Kunden müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen und das regelmäßige Desinfizieren muss sichergestellt werden. Man werde die Eingangsbeschränkungen kontrollieren, sagt dazu Bundeskanzler Sebastian Kurz, „Wir haben aber weder die Kapazität noch die Lust, vor jedes Geschäft einen Polizisten zu stellen. Wir vertrauen darauf, dass die Betreiber von Geschäftslokalen kein Interesse daran haben, dass sie selbst oder ihre Kunden krank werden. Die Kontrollen erfolgen stichprobenmäßig.“
Diese hat es in der vergangenen Woche bereits gegeben, zum Beispiel bei Reiter Design, erzählt Geschäftsführer Harald Künzle, der zuvor eine Wiedereröffnung der derzeit geschlossenen Geschäfte gefordert hatte. Künzle, der auch Sprecher des Möbelhandels ist, ist froh über die gute Nachricht vom Montag, wie er gegenüber den VN betont. Er werde in seinem Geschäft einen Bereich öffnen, der den Vorschriften entspreche, kündigt er an.
Gartenmärkte öffnen
Ebenfalls öffnen dürfen ab 14. April die Bau- und Gartenmärkte – unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche, auch für diese gelten die bereits genannten weiteren Auflagen. Pech haben die Inhaber der vielen kleinen Geschäfte in Einkaufszentren. Der Messepark beispielsweise werde aber erst ab 2. Mai wieder komplett geöffnet, erklärt Geschäftsführer Burkhard Dünser auf VN-Anfrage, denn die Verordnung des Bundes besagt, dass die 400-Quadratmeter-Grenze für die gesamte Fläche von Einkaufszentren gelte. Offen sind im Messepark bis dahin die Geschäfte, die schon bisher offenhalten durften.
Ab 1. Mai könnten dann alle Geschäfte für den Verkauf von Waren sowie Friseure unter strengen Auflagen öffnen. Alle anderen Dienstleistungsbereiche inkl. Hotels und Gastronomie werden bis Ende April evaluiert mit dem Ziel, ab Mitte Mai eine stufenweise Öffnung zu ermöglichen.
Was sagt der Handel?
Theresia Fröwis, Schuh Fröwis, Bezau: “Jede Stunde, die man früher öffnen kann, ist für die Kaufleute wichtig, denn bei vielen zeigen die Mundwinkel schon schwer nach unten. Ich würde mir wünschen, dass auch Händler mit größeren Verkaufsflächen bald wieder öffnen können, denn die Vorschriften können wir sehr gut einhalten, weil Mitarbeiter und Kunden auf Einhaltung der Vorschriften sehr penibel achten.
Harald Künzle, Reiter Design, Rankweil: „Das fühlt sich für mich und die Branche großartig an, ich hoffe, dass auch die größeren Möbelhändler bald wieder aufsperren können. Das ist eine wichtige Botschaft an unsere Kunden und unsere Mitarbeiter, dass wir uns auf dem Weg zur Normalisierung befinden. Die Frequenz in Möbelgeschäften ist ja so, dass man die Vorschriften leicht einhalten könnte.“
Clemens Sagmeister, Sagmeister Herrenmode, Bregenz:“Wir freuen uns über diese Perspektive, die die Bundesregierung dem Einzelhandel gibt.Für die Stimmung in der Branche oder auch im Bregenzer Einzelhandel ist das sicher gut. Wir können öffnen, weil wir die 400-Quadratmeter-Vorschrift jeweils für das Damen- und das Herrengeschäft erfüllen können. Bis dahin produzieren unsere Schneiderinnen Schutzmasken.“