Nach Rekordjahr gut gerüstet

Markt / 29.04.2020 • 19:09 Uhr
Die Volksbank Vorarlberg hat im vergangenen Jahr eine hervorragende Bilanz gelegt, die jetzt in der Coronakrise wichtig ist.VBV/Hagen
Die Volksbank Vorarlberg hat im vergangenen Jahr eine hervorragende Bilanz gelegt, die jetzt in der Coronakrise wichtig ist.VBV/Hagen

Verkauf der Liechtenstein-Tochter prägt Konzernergebnis 2019 der Volksbank Vorarlberg.

Rankweil Der erfolgreiche Verkauf der Auslandstochter Volksbank AG in Liechtenstein hat das Jahresergebnis 2019 der Volksbank Vorarlberg beeinflusst. Und das deutlich: Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Konzern-Jahresergebnis von 12,95 Mill. Euro im Jahr 2018 auf 44,37 Millionen Euro im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark gesteigert werden, berichtet die Genossenschaftsbank in ihrer am Mittwoch veröffentlichten Bilanz. Für die Genossenschaftsbank ist es ein Rekordjahr. Vom Erlös aus dem Verkauf der Volksbank Liechtenstein wurde auch die Eigenmittelsituation markant beeinflusst. Mit einer Gesamtkapitalquote von 19,79 Prozent verfügt die Volksbank Vorarlberg als Konzern über eine sehr gute Eigenmittelausstattung. Die anrechenbaren Eigenmittel sind im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 Prozent auf 195,5 Mill. Euro gestiegen.

Aber das gute Ergebnis ist nicht nur der nun komplett abgeschlossenen Veräußerung der Auslandsbeteiligungen geschuldet. Unabhängig davon haben sich die Geschäftsbereiche im vergangenen Jahr laut Vorstandsvorsitzendem Gerhard Hamel insgesamt sehr positiv entwickelt. Das Kreditvolumen erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 1,64 Mrd. Euro. Hamel begründet dies mit der führenden Rolle der Volksbank als gefragte Wohnbaubank in Vorarlberg, aber auch mit einer gestiegenen Kreditnachfrage im gesamten privaten Bereich sowie in Handel und Gewerbe.

Das Wertpapiergeschäft hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr gut entwickelt, sodass das Provisionsergebnis gegenüber dem Vorjahr auf 17,5 Mill. Euro gestiegen ist. Die Bilanzsumme beträgt zum 31.12.2019 rund zwei Mrd. Euro. Damit zählt die Volksbank Vorarlberg zu einer der größten selbstständigen Bankinstitute in Vorarlberg, informiert der Chef der Bank.

Das gute Ergebnis ist eine wichtige Voraussetzung, um den aktuellen Herausforderungen durch die Coronakrise zu begegnen. Während die Bank gut gestartet ist, steht die Volksbank seit März unter dem Einfluss der Krise auf ihre privaten wie gewerblichen Kunden. Das bedeutet im Gegensatz zu vielen anderen Branchen, dass die Beraterinnen und Berater der Volksbank unter einem deutlich höheren Druck und mit entsprechendem Arbeitsaufwand komplexe Maßnahmen und Problemlösungen unter Einbeziehung der Maßnahmen von Regierung und Wirtschaftskammer finden müssen. Dabei hat sich das telefonische Kunden-Service-Center KSC bestens bewährt: Während normalerweise rund 400 Anrufe pro Tag entgegengenommen werden, mussten zu Beginn der Corona-Krise bis zu doppelt so viele Anrufe bearbeitet werden, berichtet Hamel. Die Finanzierungsaktivität der letzten Wochen ist die stärkste in der über 130-jährigen Geschichte der Bank. Hamel: „Wir sind dadurch persönlich mit unseren Kunden in einem guten Kontakt und sind durch die Krise noch näher zusammengerückt.“ VN-sca

„Wir sind durch die Coronakrise mit unseren Kunden noch mehr zusammengerückt.“

Nach Rekordjahr gut gerüstet

Volksbank Vlbg Bilanz 2019

Bilanzsumme 2,02 Mrd. Euro

Forderungen an Kunden 1,64 Mrd. Euro

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1,17 Mrd. Euro

Konzernergebnis nach Steuern 44,37 Mio. Euro

Eigenmittelquote 19,79% 

Mitarbeiter 287 und 12 Lehrlinge

Filiale 14 Filialen in Vorarlberg, Zentrale in Rankweil

Tochterfirmen Volksbank Vorarlberg Leasing, Volksbank Vorarlberg Immobilien

Vorstand Gerhard Hamel (Vorsitzender), Helmut Winkler, Martin Alge