“Offen und lösungsorientiert”

Dornbirner Großbäcker Ölz hat sich bereits vor Shutdown auf Maßnahmen vorbereitet.
Dornbirn Das Kaufverhalten der Konsumenten hat sich in Österreich genau wie in unseren Nachbarländern binnen weniger Tage nach dem Shutdown des öffentlichen Lebens deutlich geändert. „Backwaren, die hygienisch verpackt sind und daher über einen längeren Zeitraum einen hohen Genusswert haben, haben für Konsumenten in dieser Zeit eine besondere Bedeutung“, berichtet der Geschäftsführer des Nahrungsmittelherstellers Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH & Co KG, Bernhard Ölz. Das Unternehmen hatte deshalb besonders in den ersten Wochen des Ausnahmezustands einen hohen Output. Inzwischen flache die hohe Nachfrage aber wieder auf ein übliches Maß ab, so das Unternehmen auf VN-Anfrage. Festgestellt hat man aber auch eine Änderung des Einkaufsverhaltens, viele Menschen versuchen möglichst alle ihre Einkäufe in einem Geschäft zu erledigen.
Unkonventionelle Hilfe
Die Coronakrise habe aber auch gezeigt, „wie unglaublich schnell neue Dinge entstehen und gemeinsam umgesetzt werden konnten“. Der Meisterbäcker unterstützt auf unkonventionelle Weise die Maskenproduktion, nämlich durch die Bereitstellung von Verschlussclips, die als Nasenbügel dienen. Die Coronamaßnahmen trafen das Unternehmen nicht unvorbereitet. „Wir haben uns bereits vor Beginn der allgemeinen Shut-Down-Ankündigungen durch die österreichische Bundesregierung auf die Situation vorbereitet und Präventionsmaßnahmen im Unternehmen gesetzt, die weiterhin stetig verbessert, verstärkt und angepasst werden“, so Ölz.
Die Krise schweiße auch zusammen, wie die Erfahrung der letzten Wochen zeige. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden sei mehr als je zuvor geprägt von großer Offenheit und Lösungsorientierung. „Wir stehen im intensiven täglichen Kontakt mit all unseren Partnern, jeder gibt in dieser besonderen Situation sein Bestes“, berichtet der Firmenchef. Das gilt natürlich auch im Unternehmen, in dem die Mitarbeiter sowohl was die Schutzmaßnahmen betrifft, als auch beim höheren Arbeitspensum, voll mitgezogen sind.
Höchste Hygienerichtlinien haben bei der Großbäckerei natürlich auch im „normalen“ Arbeitsalltag gegolten, ab 16. März wurden sie um einen umfangreiche Präventionsplan erweitert, der die Sicherheit der Mitarbeiter an erste Stelle rückt und zahlreiche Maßnahmen umfaßt.
Körperliche Distanz, soziale Nähe
So wurden die Arbeitsbereiche, Kantinen und Sozialräume in den Werken in Dornbirn nach dem Motto „körperliche Distanz, aber soziale Nähe“ umgestaltet, nennt Ölz ein Beispiel für das Maßnahmenbündel, über das ein ein eigenes achtköpfiges und interdisziplinäres Präventionsteam regelmäßig berät und nach aktueller Lage eintscheidet und ebenso regelmäßig die Mitarbeiter informiert.
Nur einige Maßnahmen aus dem umfangreichen Präventionspaket: Dort wo die körperliche Distanz am Arbeitsplatz in der Produktion genauso wie in der Verwaltung nicht eingehalten werden kann, sind zum persönlichen Schutz der Mitarbeiter Trennwände an den Arbeitsplätzen angebracht. „Bei den Schichtübergaben wird auf einen Abstand von mindestens zwei Meter geachtet, außerdem wurde eine neue Pausenreglung eingeführt, die ebenfalls körperliche Distanz gewährleistet. Sämtliche Mitarbeiter in der Produktion und im Versand tragen Schutzmasken.
Hilfsgriffe an Türen
Auch an der Ausstattung der Räumlichkeiten wurde gedreht. So wurden auch Hilfsgriffe an den Türen angebracht, damit die Mitarbeiter sie mit dem Ellenbogen öffnen können. „Diese und weitere Schutzmaßnahmen gewährleisten die Produktions- und Liefersicherheit, die ein Betrieb wie der Backwarenhersteller aus Dornbirn braucht, denn schließlich ist das Unternehmen ein Grundversorger. VN-sca
„Die Krise hat gezeigt, wie schnell neue Dinge entstehen und umgesetzt werden können.“
