Kurz kündigt an: “Kurzarbeitsregelung wird verlängert”

Markt / 19.05.2020 • 08:00 Uhr
Kurz kündigt an: "Kurzarbeitsregelung wird verlängert"
Bundeskanzler Sebastian Kurz nahm per Video-Call an der Top-100-Veranstaltung teil. BUNDESKANZLERAMT

Bundeskanzler Sebastian Kurz eröffnet virtuelle VN-Top-100-Veranstaltung und verspricht “bestmögliche Unterstützung”.

Schwarzach Seit Werner Faymann ist es gute Tradition, dass der österreichische Bundeskanzler bei der VN-Top-100-Veranstaltung die Gelegenheit ergreift, um mit den Unternehmern und Managern aus dem Land zu kommunizieren, heuer aufgrund der Coronakrise ist das nicht anders. Sebastian Kurz war live aus dem Bundeskanzleramt zugeschaltet und betonte, dass die Durchführung der Veranstaltung schon ein wichtiges Signal in dieser schwierigen Zeit sei, er dankte den Vorarlberger Unternehmen für die Schaffung und vor allem den Erhalt der Arbeitsplätze. Allerdings bereitete er die Unternehmen auf eine weitere schwere Zeit vor.

Kurzarbeit-Fortsetzung

“Wir sitzen alle in einem Boot, Österreich ist ein exportorientiertes Land, ein Tourismus- und Binnenland mit Grenzen, die normalerweise offen sind. Die Wirtschaftskrise wird an uns nicht vorbeiziehen.” Er wolle auch nichts beschönigen, obwohl die Gesundheitskrise so weit im Griff sei, dass man wieder hochfahren kann, doch die Zeit werde herausfordernd bleiben. Er kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Kurzarbeitsregelung in modifizierter Form, wie von den Industrieunternehmen angeregt, auch weiterhin fortgesetzt werde, um die Arbeitnehmer und die Firmen bestmöglich weiterhin zu unterstützen. Das sei auch notwendig, da die Wirtschaftskrise zeitversetzt die Firmen erreiche.

Kurz rechnet mit einem starken Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP), der weit höher als die ersten Einschätzungen der Wirtschaftsforscher sein wird. “Ich war von Anfang an skeptisch über positive Einschätzungen und wäre froh, wenn das Minus einstellig bleibt.” Man müsse jetzt alles unternehmen, eine zweite Welle zu verhindern. “Ich bin froh, dass wir die Produktion nie geschlossen haben wie andere Länder”, das eröffne die Chance, dass im nächsten Jahr der Umsatz und die Wirtschaftleistung wieder steige.

Stellung nahm Kurz bei den VN-Top 100 auch zu den zuweilen kritisierten zu langsam fließenden Hilfen für die Unternehmen. Im Gegensatz zur Schweiz habe man Verpflichtungen auf EU-Ebene, doch “wir sind auf gutem Weg”, etwa bei der Staatsgarantie, die auf EU-Ebene erkämpft werden musste, und wenn der Staat in diesem Maß unterstütze, gebe es rechtliche und fachliche Grenzen, die es zu beachten gelte.