Von der Idee zur Realität

Markt / 29.05.2020 • 19:13 Uhr
„smile and be safe“ nennt sich die Schutzmaske, die von Architekt Fabian Tobias Reiner mitentwickelt wurde. Sie liegt auf dem Nasenrücken auf. Reiner
„smile and be safe“ nennt sich die Schutzmaske, die von Architekt Fabian Tobias Reiner mitentwickelt wurde. Sie liegt auf dem Nasenrücken auf. Reiner

Architekt Fabian Tobias Reiner hinterließ bei neuer Schutzmaske seine Handschrift.

Lochau Eine transparente Schutzmaske, die freies Atmen ermöglicht und das Gesicht zeigt. Das war die Grundidee der Kommunikationsexpertinnen Angelika Böhler und Fleur Weiland. Als es galt, Mitstreiter zu finden, um daraus Realität werden zu lassen, kam Fabian Tobias Reiner ins Spiel. Der Lochauer Architekt gab der Maske in Sachen Formentscheidung und Designfragen den entscheidenden Schliff. „Es war ein ständiger Austausch. Ich war quasi der Vermittler zwischen der Idee und der Produktion“, sagt der 26-Jährige, der nach abgeschlossenem Masterstudium an der ETH nun in London Architekturtheorie und Architekturgeschichte studiert. Auch wenn Produktdesign kein klassischer Inhalt eines Architekturstudiums ist, sei doch das Gespür für Formgebung und Materialität hilfreich. „Man hat ein Auge dafür.“

Viele Mitstreiter

Mit Hager Kunststofftechnik in Feldkirch wurde dann auch die passende Produktionsstätte gefunden. Zudem konnten Modellbauer Rene Scherr, 3D-Spezialist Florian Luger und Reinraum-Experte Ludwig Netzer für das Projekt gewonnen werden. „Erste Prototypen haben wir mithilfe eines Nudelsiebes gebaut. Es war ein toller Prozess, wie wir Schritt für Schritt zu diesem wertvollen Produkt gekommen sind“, sagt Reiner.

Die Maske vereine nun viele Vorteile, was sich im Namen („smile and be safe“) widerspiegelt. Es sei nicht nur die Transparenz, sondern auch die Tatsache, dass Gesichtsfeld und Stirnpartie frei ist, sie leicht zu reinigen sei und ein besseres Atmen ermögliche. Das Feedback sei jedenfalls sehr positiv. „Wir haben die Maske in der Pflege sowie mit Gehörlosen getestet, wo Lippenlesen ein sehr wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist. Diese Testphase war enorm wichtig für uns“, erklärt der Architekt.

Über Corona hinaus

Positioniert werden soll sie aber durchaus als Alltagsmaske, sprich über die Coronapandemie hinaus. „Gerade das Feedback aus Kosmetikstudios ist dabei sehr gut. In diesem Bereich könnte die Maske eine längerfristige Lösung sein“, so der Lochauer.

Die Produktion ist gestartet. Bis zu 2000 Stück können am Tag hergestellt werden, steigerbar je nach Bedarf. Es gebe viele Anfragen und der Verkauf laufe sehr gut. Neben dem Onlineshop (www.smileandbesafe.com) gibt es in Dornbirn einen Popup-Store bei Montblanc. „Hier waren wir am ersten Tag ausverkauft“, so Reiner. Heute eröffnet ein weiterer Shop in der Innsbrucker Altstadt, nächste Woche ein dritter im Wiener Admiralkino.

Apropos Wien: In der Hauptstadt sorgte die Maske bereits für Aufsehen. Als nämlich Caritas-Präsident Michael Landau ein Foto von sich mit der Maske vor dem Stephansdom in den sozialen Netzwerken postete, verbreitete sich das wie ein Lauffeuer. „Sehr gut kommt dort an, dass unser Produkt zu 100 Prozent made in Vorarlberg ist“, erklärt Reiner. Das sei ein wichtiges Verkaufsargument. Auch auf der Straße werde er oft auf die Maske angesprochen. Speziell von Menschen, die aufgrund ihres Jobs täglich mit Mund-Nasenschutz arbeiten.

120-prozentiges Engagement

Dass es von der Produktidee zur Umsetzung so rasch ging, sei nur dem „120-prozentigem Engagement aller Beteiligter und der Unterstützung der Familien“ zu verdanken. Sonst wäre das nicht möglich gewesen, betont Fabian Tobias Reiner, der im Herbst sein zweites Masterstudium abschließen wird. Wohin es ihn danach führt? Das lässt er derzeit noch offen. VN-reh

„Die rasche Umsetzung ist dem 120-prozentigen Engagement aller Beteiligten zu verdanken.“