ZIMM kauft deutsche Firmengruppe

Lustenauer Unternehmen übernimmt deutsche Schäfer-Gruppe mit 200 Mitarbeitern.
Lustenau Der Spindelhubgetriebehersteller ZIMM Group mit Sitz in Lustenau hat rückwirkend per 1. Jänner 2020 die deutsche Firmengruppe Schäfer mit zwei Unternehmen in Ohorn bei Dresden und einem Produktionsstandort in der Türkei übernommen, berichtet der geschäftsführende ZIMM-Eigentümer Gunther Zimmermann. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Fokus von Schäfer liegt auf der Entwicklung und Herstellung von individuellen Industrie- und Spezialgetrieben. Diese kommen in Stahl- und Walzwerken, bei Bergbau- und Schifffahrtsunternehmen, in Krananlagen, Windkraftwerken, Antennenanlagen und Maschinen für die Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Beschäftigt werden insgesamt 196 Mitarbeiter. Das Unternehmen besteht seit 1873.
Gunther Zimmermann begründet die Übernahme mit mehreren Umständen. So habe bei Schäfer die Notwendigkeit einer Nachfolgeregelung bestanden. Gleichzeitig seien Schäfer und ZIMM seit beinahe 30 Jahren Geschäftspartner und kennen sich gut. „Außerdem haben beide Firmen im Laufe der Jahre sehr viel Know-how in ihrer Nische aufgebaut. Die Produkte von Schäfer und ZIMM werden sehr oft von den gleichen Kunden nachgefragt.“ Die Übernahme erlaube eine intensive Nutzung von Synergien und gegenseitigen Fertigungspotentialen.
Kosten müssen sinken
Mit ein Grund dafür, dass Schäfer vor rund einem halben Jahr das Gespräch mit ZIMM gesucht habe, sei aber auch der deutliche Restrukturierungsbedarf, sagt Zimmermann. Nachdem das Unternehmen bereits mehrere Serienkunden verloren habe, sei es durch die Coronakrise in noch größere Probleme geraten. „Deshalb besteht die Notwendigkeit, die Personal- und Fixkosten der gegenwärtigen Auftrags- und Ertragslage anzupassen.“ Wie viele der 186 Mitarbeiter in Ohorn ihren Job verlieren, steht noch nicht fest.
Management abberufen
Das Schäfer-Management wurde mit sofortiger Wirkung abberufen. Die Geschäftsführung der Schäfer-Standorte liegt künftig bei Gunther Zimmermann und dem zweiten ZIMM-Geschäftsführer Akan Celik. Für den Standort Ohorn wird ein Werksleiter gesucht. Zudem wird auch der Name Schäfer noch heuer verschwinden. Die Standorte agieren dann als ZIMM Germany GmbH in Ohorn und ZIMM Turkey A.S. in Ankara. „Wir wollen in drei Jahren die früheren Schäfer-Standorte auf Vordermann und auf das Niveau von ZIMM gebracht haben“, so Zimmermann.
ZIMM beschäftigt in Lustenau 133 Mitarbeiter und einen in Chicago (USA).