Für die Baubranche ist Stillstand keine Option

Markt / 03.07.2020 • 22:16 Uhr
Die Baubranche ist ein wesentlicher Konjunkturtreiber und Arbeitgeber.VN/Steurer
Die Baubranche ist ein wesentlicher Konjunkturtreiber und Arbeitgeber.VN/Steurer

Bau- und Immobilienwirtschaft drängen auf Impulse der öffentlichen Hand.

Feldkirch Auf den Vorarlberger Baustellen herrscht derzeit Hochbetrieb, die Projekte wurden auch während der Corona-Hochphase weiterverfolgt. Doch die Verantwortlichen treibt die Sorge, dass sie nach den derzeit laufenden Aufträgen in ein Auftragsloch fallen könnten. die Innungsmeister Peter Keckeis (Bau) und Günther Ammann (Immobilientreuhänder) warnen vor einer negativen Entwicklung, wenn jetzt nicht die richtigen Weichen gestellt werden.

Verunsicherung in der Wirtschaft

Mit 600 Unternehmen und rund 4770 Mitarbeitenden ist die Bau- und Immobilienbranche eine der größten in Vorarlberg. Umso wichtiger sei es, dass jetzt positive Signale für die Belebung der Wirtschaft gesendet werden. Laut Ammann zeige sich eine zunehmende Verunsicherung bei vielen Unternehmern. Die beiden Branchensprecher appellieren deshalb an die öffentliche Hand, bei einem ausgewogenen Investitionsprogramm zu bleiben. Wenn öffentliche Projekte durchgeführt würden, ermutige das auch Unternehmen, geplante Investitionen durchzuführen und nicht zu verschieben oder abzusagen. „Stillstand ist für die Vorarlberger Bauinnung keine Option. Die Baubranche ist ein starker Wirtschaftsmotor, der für hohe Beschäftigung sorgt. Positive Impulse seitens der Politik sind daher gerade jetzt notwendig“, ist sich Peter Keckeis sicher. „Um die Wirtschaft in Gang zu halten, ist es essenziell, geplante Projekte verstärkt und zeitnah zu vergeben.“

Die Krise sei auch eine Chance, für drängende Fragen wie die Bautechnikverordnung endlich praxisnahe Lösungen zu finden. „Wir haben schon vor Corona viel Zeit verloren, jetzt sind alle gefordert, rasch zu handeln“, so Ammann. Auch die Wohnbauförderung müsse überarbeitet werden. „Die Nachfrage nach Eigentum ist und bleibt ungebremst, aber für viele kaum leistbar. Wir sind daher gefordert, die Bautechnikverordnung ebenso wie die Wohnbauförderung schnellstmöglich zu überarbeiten.“ Ebenfalls noch ungeklärt seien bis dato die Rohstoffversorgung und der Mangel an verfügbaren Bodenaushubdeponien im Land.

„Wir haben schon vor Corona viel Zeit verloren, jetzt sind alle gefordert, rasch zu handeln.“

Für die Baubranche ist Stillstand keine Option