Schwere Vorwürfe gegen die Volksbank Vorarlberg

Markt / 14.07.2020 • 20:35 Uhr
Schwere Vorwürfe gegen die Volksbank Vorarlberg
Obwohl in Schaan längst ein neuer Schriftzug auf den neuen Besitzer Sigma Bank hinweist, muss sich die Volksbank Vorarlberg nach über einem Jahr gegen Vorwürfe wehren. LIPPUNER

Die ehemalige Volksbank Liechtenstein macht den Rankweilern Ärger.

Rankweil, Schaan 2018 gab die Volksbank Vorarlberg bekannt, ihre Liechtenstein-Tochter zu verkaufen, weil man sich entschied, eine andere Geschäftsstrategie zu verfolgen, nämlich die Konzentration auf den heimischen Markt. Im März 2019 hat die Sigma Kreditbank AG, die sich im Eigentum des österreichischen Milliardärs Martin Schlaff befindet, die Volksbank AG Liechtenstein übernommen und diese in Sigma Bank AG umbenannt.

Im Anschluss an die Übernahme hat der neue Eigentümer einen Compliance Review durchgeführt, der so vorher nicht möglich gewesen sei. Im Rahmen dieser Prüfung, so meldet der neue Besitzer am Dienstagabend, seien Mängel im Bereich Compliance aufgedeckt worden.

Fristlose Entlassung des CEO

Diese Prüfungsergebnisse seien den Behörden zur Kenntnis gebracht worden und sorgten u. a. dafür, dass der langjährige, noch von der Volksbank Vorarlberg eingesetzte Vorsitzende der Geschäftsleitung, Stefan Wolf, fristlos entlassen wurde. In Richtung Volksbank droht die Sigma Bank: “Sollten sich aus den erwähnten Mängeln bei der ehemaligen Volksbank AG Liechtenstein für den Käufer Schäden ergeben, wird die Sigma Kreditbank alle ihr zustehenden Ansprüche gegenüber der Volksbank Vorarlberg geltend machen.”

Die Volksbank Vorarlberg wies die von der Sigma Bank veröffentlichte Darstellung ebenfalls noch gestern abend entschieden zurück. Bis dato seien der Volksbank die Fälle und konkreten Mängel der genannten Complianceprüfung nicht bekannt. Man weise ausdrücklich darauf hin, dass bis ins Jahr 2019 beiden Vertragsparteien umfassende Revisionsberichte von PwC Liechtenstein vorliegen, die keine gesetzlichen Verletzungen oder Mängel aufweisen. “Während der Due Diligence konnten die Sigma Bank AG und der von ihr nominierte Wirtschaftsprüfer Grant Thornton Schweiz alle gewünschten Dokumente und Kundenbeziehungen der Bank einsehen.”