Geschwindigkeit für den Standort

Ab heute stellt Magenta Gigabit-Internet für Bregenz, Dornbirn und 22 Gemeinden.
Schwarzach, Wien Die Coronakrise hat – darin sind sich alle Fachleute und Nutzer einig – zu einem gewaltigen Digitalisierungsschub geführt: Homeoffice, Homeschooling und Videocalls haben dazu beigetragen, dass das System trotz Krise weiterhin funktioniert hat. Die auch für Telekommunikationsunternehmen herausfordernde Zeit habe auch gezeigt, dass es jetzt an der Zeit ist, die Infrastruktur weiter auszubauen und leistungsfähiger zu machen, sagt Andreas Bierwirth, CEO von Magenta Telekom, im Gespräch mit den VN.
1000 Megabit pro Sekunde
Der Ausbau schreitet voran. Ab heute ist das gesamte Glasfaserkabelnetz von Magenta Telekom in Vorarlberg auf Gigabit-Geschwindigkeit aufgerüstet. Haushalte und Betriebe, rund 66.000, im Netz von Magenta haben ab sofort Zugang zu Internetanschlüssen mit einer Datengeschwindigkeit bis zu einem Gigabit, das sind umgerechnet 1000 Megabit pro Sekunde. Möglich macht dies ein Glasfaserkabelnetz mit rund 2700 Kilometer Länge, wobei es sich um eine Mischung aus Glasfaser- und Koaxialkabeltechnologie handelt.
Trotz der schwierigen Coronazeit habe man bei Magenta beschlossen, den Ausbau wie geplant weiter fortzuführen. Gespart werde „stark bei uns selbst“, also in der Organisation und Struktur des Unternehmens und nicht bei den Infrastrukturprojekten, die gerade am Land sehr wichtig seien. Er sei auch überzeugt, dass die veränderte Digitalnutzung eine Chance für den Klimaschutz sei: „Weniger Pendlerverkehr und weniger Geschäftsreisen, bessere Möglichkeiten am Land, von zuhause aus zu arbeiten.“ Rund eine Milliarde Euro investiere Magenta Telekom von 2018 bis 2021, um eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur für Österreich zu gewährleisten.
In Vorarlberg sei beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur die Zusammenarbeit mit den Gemeinden eine gute gewesen, berichtet der Telekom-Manager. Doch das sei nicht überall so, spielt er auf die Diskussion um den neuen Mobilfunkstandard 5G an, der auf teils heftige Gegenwehr stößt. In manchen Gemeinden in Österreich sei die Gesprächsbasis schwierig, dabei komme es auf die gute Zusammenarbeit an. „Das Errichten von 5G-Antennen ist sehr teuer, deshalb erwarten wir uns auch Unterstützung der Gemeinden, etwa bei der Suche nach Standorten für die Antennen.“ Da sei es schwierig, eine sachliche Diskussion zu führen. „Das ist schwierig, weil man auf Glaubensätze trifft, die zu einem guten Teil auf Fake News basieren.“
Man könne aber sicher sein, dass 5G keinen Unterschied zur bisher schon im Einsatz befindlichen 4G-Technologie mache, „das ist gesundheitlich kein Unterschied“. Er selbst arbeite unter einer 5G-Funkzelle, und das würde er nicht tun, wenn die Technologie gesundheitschädlich wäre, versichert er. Wer 5G ablehne, der lehne auch die Zukunftsfähigkeit gerade im ländlichen Bereich ab, für die das eine große Chance sei. Einen großen Schub erwartet er sich in Sachen 5G mit der Präsentation des neuen 5G-fähigen iPhone im Herbst. Auch die Festnetzanbindung werde zunehmen, da gebe es einen akuten Preisrückgang für entsprechende Anlagen. Von der Breitbandmilliarde des Bundes sei er allerdings in der jetzigen Form kein großer Befürworter, „das war eher eine Baumilliarde“. Er würde es begrüßen, wenn dieses Geld umgewidmet werde in eine Anwendungsförderung für Firmen und für Startups, so Magenta-CEO Bierwirth. Das Netz von Magenta Telekom sei auch in der Coronazeit immer stabil gewesen, es sei nie zu einer Überlastung gekommen, lediglich im Bereich der Telefonie selbst, die vor Corona zurückgegangen ist, habe man im März einmal rund 96 Prozent der Kapazität erreicht.
Wesentlicher Standortfaktor
Das Land Vorarlberg begrüßt die Investitionen in den Breitbandausbau. Dadurch sei ein weiterer Schritt in Richtung flächendeckende Gigabit-Anbindung umgesetzt worden. „Durch die Aufrüstung stehen leistungsfähige Gigabit-Anschlüsse zur Verfügung. Sie sind ein wesentlicher Standortfaktor und Grundlage für eine Vielzahl von Anwendungen. Von leistungsfähiger Breitbandinfrastruktur profitieren Bevölkerung und Wirtschaft gleichermaßen“, so Landesrat Marco Tittler. VN-sca
Würde begrüßen, wenn Breitbandmilliarde in Anwendungsförderung umgewidmet wird.“

Highspeed Internet
Gigabit-Gemeinden Alberschwende, Altach, Bregenz, Dornbirn, Fußach, Gaißau, Götzis, Hard, Höchst, Hohenems, Hörbranz, Kennelbach, Klaus, Koblach, Lauterach, Lochau, Lustenau, Mäder, Satteins, Schwarzach, Sulz-Röthis, Weiler, Wolfurt und Zwischenwasser.
Nutzung Notwendig ist der Umstieg auf einen Gigabit-Tarif, dabei erhalten Kunden einen neuen Router, der Geschwindigkeiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde übertragen kann. Zum Start seien deshalb alle Magenta-Internetprodukte sowie Kombi-Pakete bestehend aus Internet und TV im Zuge einer Anmeldung für die ersten drei Monate kostenlos. Für Privatkunden entfällt auch das das einmalige Aktivierungsentgelt.