Auf den Weltmeeren im Einsatz

Greussing Krantechnik ist weltweit gefragter Spezialist für Steuerungen.
Andelsbuch Im Jahr 2003 ging für August Greussing seine Zeit als Arbeitnehmer zu Ende, er wollte selbstbestimmt arbeiten. Zuvor hat der gelernte Schmied zehn Jahre Erfahrung an Hydraulik-Systemen bei Kaiser in Liechtenstein gesammelt, weitere zehn Jahre hat er sein bis dahin erworbenes Know-how in Montage und Service von Offshore- und Schiffskränen für Liebherr eingesetzt. Ein Know-how, das auch die Kunden zu schätzen wussten und wissen. Denn inzwischen ist das Ein-Mann-Unternehmen kräftig gewachsen. Insgesamt neun Personen sind bei Greussing Kranservice beschäftigt und bieten ihre Dienste in den Bereichen Kranservice, Steuerungstechnik, Schaltschrankbau, Funksteuerung und Bohrlafette an. 2017 erforderte das den Neubau eines großzügigen Firmengebäudes in Andelsbuch Bersbuch mit direktem Blick auf den Wälderbähnle-Bahnhof.
Die ganze Welt als Arbeitsplatz
Bahnhof ist ein gutes Stichwort für das Unternehmen und seine Mitarbeiter. Denn die Kunden sind längst nicht nur im lokalen Umfeld zu finden. Der Arbeitsplatz von Greussing und Mitarbeitern ist nämlich die ganze Welt. Auf allen fünf Kontinenten und den Weltmeeren sind die Einsatzorte der Andelsbucher Firma. Greussing selbst hat ständig sein Wissen erweitert, Technik hat er in Fleisch und Blut, das sorgt dafür, dass er immer nach neuen, nach besseren Lösungen sucht. Damit hat er auch seine Mitarbeiter angesteckt. Erst vor Kurzem wurde eine neue, hochmoderne Fräsmaschine angeschafft, um komplizierte Teile selbst herstellen zu können. Verantwortlich für den Einsatz der Maschine zeichnet Sohn Stefan, der hinkünftig auch auf Montage gehen wird. Neben den Metallteilen aus der CNC-Fräse werden auch mit dem 3D-Drucker Teile hergestellt.
Montage auf hoher See
Das macht jetzt schon neben August Greussing selbst Markus Layr. Er richtet auf Ölplattformen vor der Küste Norwegens ebenso wie in Südamerika oder erst kürzlich in Singapur die hochkomplexen und vor allem zuverlässigen Steuerungen, die in Andelsbuch aus Standardprodukten für die indiviuellen Bedürfnisse assembliert und programmiert werden. Montiert wird vor Ort, „da darf keine Schraube fehlen, das wäre vor allem auf Schiffen ein großes Problem“, so Layr. Auf Schiffen wird während der Fahrt gearbeitet, die längste Arbeitsschifffahrt, die er machte, hat 35 Tage gedauert, so Layr, denn die Greussing-Mitarbeiter steigen in einem Hafen zu und arbeiten dann während der Fahrt zum nächsten Hafen auf hoher See. Gleich zu Beginn seiner Selbstständigkeit suchte eine große Reederei seine Expertise für Schiffs- und Plattformkräne, aber auch für Kabelkarusselle, die zur Verlegung von Unterseekabeln im Meer gebraucht werden. Die gute Arbeit sprach sich herum, es folgten viele weitere Kunden, die heute für das Hauptgeschäft sorgen. Die derzeitige Flaute im Ölgeschäft könnte, so Greussing im Gespräch mit den VN, für einen Rückgang in diesem Bereich sorgen. Doch momentan sind die Bücher noch voll mit Aufträgen, die vor Corona eingegangen sind. Doch Greussing Krantechnik steht auf mehreren Beinen. Eines davon ist die Produktion von Bohrlafetten, die an Baugeräte angedockt werden, um z.B. Geländebefestigungen bei Hangverbauungen zu machen. Gebaut werden auch Schaltschränke für große Kunden im Land und Steuerungstechnik für Kunststoffpressen und Spritzgussmaschinen. Ein Nebengeschäft ist das Betonsägen, vermietet werden außerdem Hebebühnen, ergänzt Stefanie Hörburger, die die Administration managt. Ausbilden würde man auch, sagt August Greussing, „wenn sich jemand für eine Lehre in dem kleinen Betrieb mit dem großen Portfolio interessiert“. VN-sca

Stefan Greussing am Einsatzort Norwegen.
