Zwischen Bangen und Hoffen

Vorarlberger Busbranche hart getroffen, aber mit Botschaft: Man kann sicher reisen.
Lochau Die Reisebusbranche erreichten in den vergangenen Monaten immer wieder neue Hiobsbotschaften. Zunächst war es der Lockdown, dann herrschte lange Unsicherheit darüber, ab wann und wohin man reisen kann. Nun ist Herbst, traditionell Hochsaison für Busreisen. Aber die Situation in Deutschland macht den Vorarlberger Unternehmen erneut einen Strich durch die Rechnung.
„Das tut uns weh, denn Deutschland ist für uns ein sehr großer Markt“, verdeutlicht Elke Bereuter-Hehle, Geschäftsführerin von Hehle-Reisen und Sprecherin der Branche in Vorarlberg. Neben den vielen bürokratischen Hürden und Unsicherheiten hat sie aber eine wichtige Botschaft im Gepäck.
Frei von Viruslast
„Auch wenn das Angebot kleiner ist. Man kann reisen und Busreisen sind sicher.“ Dafür sorge das neue Filtersystem für Busse, das gemeinsam mit dem Österreichischen Forschungs- und Prüfinstitut und Freudenberg Filtration Technologies entwickelt wurde und bereits in vielen Bussen im Einsatz ist. Dadurch würden Aerosole gefiltert und die Viruslast inaktiviert. „Damit sind die Busse quasi frei von Coronaviren und Bakterien“, sagt Bereuter-Hehle über die Vorarlberger „Pionierleistung.“ Die Branche sei in Windeseile dabei, ihre Busse mit den Filtern nachzurüsten. Hier helfe die Förderung des Landes, die auch für Hygienemaßnahmen eingesetzt werden könne.
Wohin es momentan geht? Südtirol und Italien insgesamt beispielsweise. „Das Land hat ein scharfes Hygienekonzept, das den Gästen ein gutes Gefühl vermittelt“, sagt die Busunternehmerin. Auch Busreisen in ganz Österreich stehen auf dem Programm. „Die Menschen wollen reisen. Für viele bedeutet Urlaub auch, dass sie sich weniger einsam fühlen. Gesellschaft, Abwechslung und Freude sind besonders in der Krise wichtig“, spricht Bereuter-Hehle einen wichtigen psychologischen Aspekt an.
Aktuell sind noch viele Busse der insgesamt insgesamt 48 Busunternehmen in Vorarlberg abgemeldet. Das treffe vor allem jene Betriebe, die auf Vereins- oder Firmenausflüge spezialisiert seien. Die Aussichten seien insgesamt nicht rosig. So wisse man beispielsweise nicht, welche Adventmärkte oder Weihnachtsfeiern stattfinden. Das mache eine Planung fast unmöglich. Auch wenn man bedenkt, dass aktuell normalerweise bereits der Reisekatalog für das kommende Jahr gedruckt wäre.
Mit Zuversicht
Trotz vieler Unsicherheiten blickt Elke Bereuter-Hehle positiv in die Zukunft. „Als Familienunternehmen sind wir sehr flexibel und können noch viele Reisedestinationen anbieten und auch kurzfristig Reiserouten ändern. Dabei helfen wir auch den Tourismusbetrieben vor Ort“, glaubt sie fest daran, dass es für die Branche bald wieder aufwärts gehen wird. VN-reh
„Trotz vieler Hürden kann man reisen und in den Reisebussen kann man sich sicher fühlen.“
