Aufwind für den Weltmarktführer

Markt / 04.11.2020 • 22:14 Uhr
Feldkirch ist das Herz des Unternehmens: Hier wird entwickelt und produziert, das hat sich auch im Lockdown bezahlt gemacht.VN
Feldkirch ist das Herz des Unternehmens: Hier wird entwickelt und produziert, das hat sich auch im Lockdown bezahlt gemacht.VN

Bachmann Electronic dank neuer Angebote und Energiewende mit 20 Prozent Umsatzplus.

Feldkirch Eigentlich sollte im Frühjahr bei Bachmann in Feldkirch ein großes Fest über die Bühne gehen – das Unternehmen feiert nämlich heuer seinen 50. Geburtstag. Doch Corona machte den Bachmännern einen Strich durch die Rechnung. Grund zur Freude gibt es für das Hightechunternehmen trotzdem. Denn es steuert heuer auf das beste Jahresergebnis seit Bestehen des Unternehmens zu und liegt sogar zehn Prozent über dem eigenen Plan, wie Geschäftsführer Bernhard Zangerl im Gespräch mit den VN berichtet. Geplant war ein Umsatzswachstum von zehn Prozent, jetzt sind es 20 Prozent oder in Euro: 82 Millionen Euro.

Zuwächse in allen Bereichen

Selbst im tiefsten Lockdown schrieb das Unternehmen, das Automatisierungstechnik im Bereich der erneuerbaren Energien, u. a. als die Weltmarktführer in der Automation von Windrädern, sowie in den Branchen Maschinenbau und Marine entwickelt, liefert und serviciert, hervorragende Ergebnisse, so Zangerl. In allen Geschäftsbereichen wurden Zuwächse erzielt – die höchsten bei den erneuerbaren Energien inklusive Windkraft und im maritimen Geschäft, aber auch der Maschinenbau, der vor allem durch die kriselnde Automobilindustrie geschwächt ist, liege man über Plan.

Das hat auch eine kräftige Aufstockung des Personals zur Folge: „Wir haben heuer bereits 40 Mitarbeiter eingestellt und suchen weiterhin Mitarbeiter in allen Bereichen, vom Abteilungsleiter bis zum Softwareentwickler und Mitarbeiter in der Produktion“, bestätigt der Firmenchef und ergänzt, „wir haben auch die Zahl der Lehrlinge im Haus verdoppelt und bilden derzeit 28 junge Menschen aus.“ Am Unternehmenserfolg partizipieren auch die Mitarbeiter. Bereits im Sommer erhielten die Produktionsmitarbeiter eine Prämie, vor kurzem außerdem die gesamte 500-köpfige Belegschaft des international aufgestellten Unternehmens, das heuer zu den bisher 19 Standorten (drei davon in Österreich, nämlich der Hauptsitz in Feldkirch, in Innsbruck und Eisenstadt) einen weiteren Standort in Korea eröffnen konnte.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Energiewende nehme Fahrt auf und beschere neue und mehr Aufträge. Vor allem China war heuer ein Umsatzbooster, denn dort gibt es noch bis Jahresende eine attraktive staatliche Förderung für Windkraftanlagen. Außerdem zahle sich aus, dass man inzwischen nicht nur die Steuerungungen, sondern das Gesamtpaket in den Fokus gestellt habe. Also auch die Dienstleistungen dazu – vom Service und immer häufiger auch die Erneuerung älterer Anlagen, sogenanne Retrofit-Lösungen, sowie die ständige Betreuung der hochinnovativen Produkte „made in Feldkirch“.

Zuverlässlichkeit punktet

Wichtig sei den Kunden die Zuverlässigkeit und die habe man als eines der ersten Unternehmen, die in dieser Branche tätig wurden, über Jahrzehnte unter Beweis gestellt. Um die Gesamtlösungen auszubauen, akquiriere man auch Unternehmen, die zum Portfolio passen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung leisten können, z. B. wurde heuer ein Unternehmen für Rertrofit-Lösungen übernommen, außerdem steht heuer noch eine weitere Übernahme an. Genaueres dazu will Zangerl aber erst nach Unterzeichnung der Verträge berichten. Denn es gibt auch Konkurrenz am Markt, die genau beobachte, so der Bachmann-Chef, der auch für 2021 optimistisch ist. „Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Zukunft in den Zielbranchen ist gut.“ VN-sca

„Wir haben in den letzten Jahren zunehmend den Dienstleistungsbereich erweitert.“

Aufwind für den Weltmarktführer

Bachmann Electronic

Gegründet 1970

Eigentümer Dieter Bachmann

Geschäftsführung Bernhard Zangerl, Werner Elender

Umsatz 2020 82 Mill. Euro (+20 %)

Investitionen in Entwicklung, Produktion und Firmenübernahme

Export 98 %

Beschäftigte über 500, 28 Lehrlinge

Standorte 20