Geschmack mit null Fleisch

Feldkircher Lebensmitteltechnologin kreiert besten veganen Burger der Schweiz.
Schaan „Stolz und glücklich“ ist Julia Sackers. Die Feldkircher Lebensmitteltechnologin hat den besten veganen Burger der Schweiz kreiert. Zu diesem Schluss kommt die TV-Sendung Kassensturz, die Produkte unter die Lupe nimmt und auf ihre Qualität prüft.
Der vegane „Green Mountain Burger“ wurde dabei in einer Vergleichsdegustation als Testsieger gekürt. Das Besondere? „Der Geschmack steht bei uns im Vordergrund. Wichtig sind Saftigkeit und Aroma und er muss von der Konsistenz an einen normalen Patty erinnern“, sagt Sackers. Den Burger aus dem Hause „The Green Mountain“, ein Start-up des Lebensmittelproduzenten Hilcona, könne genauso wie Fleisch in allen Garstufen gebraten werden. Der Burger sieht also aus wie Fleisch und schmeckt so – ist aber kein Fleisch.
Zielgruppe sind dabei nicht nur Veganer. „Es sind Flexitarier, die auch Fleisch essen, sich aber insgesamt gesünder und bewusster ernähren wollen“, sagt die Lebensmitteltechnologin. Hier habe sich in den vergangen zehn Jahren unglaublich viel getan. Früher seien die Produkte kaum massentauglich gewesen. „Seither hat sich die Qualität enorm verbessert. Auch aufgrund der steigenden Nachfrage.“ So sehr, dass sogar eingefleischte Fleischfans davon überzeugt seien.
Lieblingsprojekt Fleischkäse
Neben dem veganen Burger hat „The Green Mountain“ nun auch einen veganen Fleischkäse im Programm. „Mein Lieblingsprojekt“, erzählt die Feldkircherin mit deutschen Wurzeln. Was sie dabei besonders stolz macht: Sogar eingefleischte Fleischkäsefans mögen ihn. „Er ist genauso saftig, hat aber bessere Nährwerte und nur halb so viele Kalorien“, so Sackers über die Vorteile.
Viele weitere Produkte sind in der Pipeline. „Man muss sich nur eine Fleischtheke im Supermarkt anschauen, dann bekommt man eine Ahnung davon, für was man alles eine pflanzenbasierte Alternative entwickeln kann.“
Die Supermärkte, konkret jene in Amerika, waren auch der Grund, wieso sich Julia Sackers für den Beruf der Lebensmitteltechnologin entscheiden hat. In einem Auslandsjahr in den USA war sie begeistert von der vielfältigen Produktauswahl.
E-Apfel
Wie die Lebensmittelexpertin mit Vorurteilen gegenüber Fleischersatzprodukten umgeht? Ganz einfach. „Wenn man bedenkt, welche E-Nummern ein Apfel enthält – von Ascorbinsäure bis Pektin – liest sich sogar dieser chemisch.“ Die Green Mountain-Produkte bestehen hauptsächlich aus Erbsenprotein und enthalten weder Soja noch Geschmacksverstärker. „Die Rohstofflieferanten haben hier immer wieder neue Ideen. Das Ziel ist es, die ungeliebten E-Nummern weiter zu reduzieren. Es ist eine spannende Sache und wird die Zutatenliste positiv verändern.“ VN-reh