Strategie statt Schocktherapie

Viele Industriebetriebe sehen System überlastet und fordern schnellere Testergebnisse.
Lustenau Drei von vier Betrieben produzieren aktuell über 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Angesichts der Herausforderungen ist das ein hoher Wert, auch wenn einige Betriebe besonders negativ betroffen sind“, berichten IV-Präsident Martin Ohneberg und Industriespartenobmann Markus Comploj über einen Aspekt aus der Blitzumfrage in der Vorarlberger Industrie.
Beim Blick auf den Auftragseingang für das erste Halbjahr 2021 werden allerdings die Auswirkungen der Krise bemerkbar. 46 Prozent der Betriebe sehen diesen „schlechter als im Vorjahr“. 58 Prozent geben an, ihre Investitionsplanungen seien sehr oder mittel betroffen. Mit der aktuellen Krisenpolitik sind 72 Prozent der Betriebe „mittel zufrieden“. „Wir sehen das Bemühen und haben auch ein gewisses Verständnis für die schwerwiegenden Entscheidungen. Aber wir erhalten viele Rückmeldungen aus den Betrieben, dass die Systeme überlastet sind, zu wenige Vorkehrungen getroffen und zu spät reagiert wurde“, plädiert Ohneberg für eine „wirtschaftsfreundliche Gesamtstrategie statt wiederkehrenden Schocktherapien.“
Tests optimieren
Fast jeder Zweite sieht in den abgesonderten Mitarbeitern und zu langen Absonderungszeiten (ohne Erkrankung) das größte Risiko für seinen Betrieb. Markus Comploj fordert deshalb schnellere Testergebnisse, mehr Akzeptanz von Antigentests und kürzere Absonderungen.