Luft nach oben bei der Produktivität

Wirtschaftsministerin Schramböck appelliert, mehr zu investieren.
Schwarzach „Die Krise zehrt an den Kräften der Unternehmer“, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck als Gast bei „Vorarlberg live“. Gleichzeitig ruft sie dazu auf, mehr in die Produktivitätssteigerung zu investieren. Hier gebe es noch Luft nach oben. „Wir sehen, dass wir in den richtigen Sektoren tätig sind, aber bei der Produktivität noch nachlegen können“, so die Ministerin. Länder wie Schweden oder Dänemark seien hier weiter und an den Besten sollte man sich orientieren.
Schramböck ist davon überzeugt, dass Investitionen in die Digitalisierung, Automatisierung und Innovation von Prozessen auch mehr Arbeitsplätze schaffen und dadurch Produktionen auch wieder nach Österreich zurückkommen werden.
An Weltspitze orientieren
In Österreich gebe es einen hohen Dienstleistungsanteil. „Das ist wichtig und gut, aber wir müssen uns immer an der Weltspitze orientieren und daher mehr auf Digitalisierung setzen“, betont Schramböck. Im Handel wiederum spiele der E-Commerce eine wichtige Rolle. In der Industrie sei Vorarlberg Vorzeigeland mit seinem Anteil an Weltmarktführern und Hidden Champions. Aber auch hier gelte das Ziel, noch mehr Innovation voranzutreiben.
An Coronahilfen habe man einen Rahmen von 50 Milliarden Euro als Schutzschirm zur Verfügung. Davon seien 32 Milliarden bereits ausbezahlt oder fix zugesichert. „Jetzt muss Geld fließen. Hier haben wir noch einen Spielraum. Wichtig ist aber, auch an die Zukunft zu denken. Die Investitionsprämie ist hier eine Erfolgsgeschichte, mit der wir es sogar in der größten Krise schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu steigern“, betont die Wirtschaftsministerin. Die Prämie löse ein Investitionsvolumen von 30 Milliarden Euro aus und sei ein großer Multiplikator.
Ob sie trotz Coronahilfen eine Pleitewelle fürchtet? „Nach dem Rückgang von über 40 Prozent im Vorjahr, rechne ich schon damit, dass wir bei den Insolvenzen wieder auf ein normales Niveau zurückkehren werden.“
Skigebiete bleiben offen
Nächste Woche soll über eine Verlängerung des Lockdowns entschieden werden. „Wir sind mit einer völlig veränderten Situation konfrontiert, einem mutierten Virus. Das verändert die Spielregeln. Es wäre unseriös zu sagen, ich weiß wie es ausgehen wird“, verweist Schramböck darauf, hier zuzuwarten. Fix ist indes, wie es mit den Skigebieten weitergeht: Sie bleiben offen. Die Menschen wollen raus und Sport betreiben, so Schramböck. Wichtig sei aber die strenge Einhaltung der Schutzmaßnahmen.
China und USA im Fokus
Die exportorientierte Wirtschaft will Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck mit Kontakten und Reisen unterstützen. Der neue US-Präsident Joe Biden bekenne sich wieder zu internationalen Spielregeln. „Für uns ist die USA der wichtigste Markt außerhalb Europas. Wir werden wieder Kontakte aufnehmen und mit Unternehmen in die USA fliegen. Genauso werden wir einen Schwerpunkt auf China setzen.“ VN-reh