Vom Slalomhang in den Aufsichtsrat

Markt / 11.06.2021 • 22:19 Uhr
Zu Besuch in der VN-Redaktion: Ex-Skirennläufer und Aufsichtsrat Benni Raich und Aufsichtsratschef Gerhard Burtscher.VN/Sams
Zu Besuch in der VN-Redaktion: Ex-Skirennläufer und Aufsichtsrat Benni Raich und Aufsichtsratschef Gerhard Burtscher.VN/Sams

Silvretta Montafon baut auf Expertise von Skistar Benjamin Raich.

Schwarzach, Schruns Am Freitag tagte der Aufsichtsrat des Vorarlberger Skigebietes Silvretta Montafon und zog Bilanz über den vergangenen Winter, der wie für die Tourismuswirtschaft insgesamt auch im Montafon ein großes Verlustgeschäft war. Mit am Tisch sitzt zum dritten Mal der Tiroler Skistar Benjamin „Benni“ Reich, der auch Jahre nach seinem Rücktritt zu den beliebtesten Sportlern Österreichs zählt. Der Pitztaler wurde vom Aufsichtsratspräsidenten Gerhard Burtscher, Vorstandschef des Eigentümers BTV, für die Mitarbeit im Aufsichtsrat gewonnen.

„Wir kennen uns schon länger und haben schon zuvor sehr engagierte Diskussionen über den Skitourismus und die Entwicklung des Tourismus in den Alpen geführt“, so Burtscher beim Redaktionsbesuch in den VN. Raich hat die Aufgabe gerne angenommen, „ich kenne das Montafon sehr gut und die Silvretta Montafon ist ein beeindruckendes Unternehmen, das alle Bereich entlang der Wertschöpfungskette abbildet“, so Raich, der nach dem Ende seiner Karriere auch als Unternehmer durchstartete. „Wir haben ein Immobilienunternehmen und sind auch mit dem Unternehmen Flip Lab österreichweit tätig“, erzählt er. Mit „wir“ meint er sich und seine Frau Marlies, ehemals Schild, ehemals eine der besten Skiläuferinnen Österreichs. Der vielseitige Unternehmer Raich – „ich bin auch als Rennläufer nicht nur Slalom gefahren“ – punktet im Aufsichtsgremium mit Expertise. „Sein Input hat sich jetzt schon bezahlt gemacht“, so Burtscher, „er kennt alle Skigebiete der Welt und von dieser Erfahrung profitieren wir“. Ein wichtiges Thema für ihn ist die Ökologie im Skigebiet, das umfasst auch die Anreise und das Verkehrsaufkommen im Tal, auch die Regionalität in der Beschaffung und bei den Arbeitsplätzen ist ihm wichtig, so Raich im Gespräch. Schließlich sei es ja die intakte Landschaft, die Urlauber anziehe. Deshalb sei die Ökologie auch für die Silvretta Montafon ein großes Thema. Als Unternehmer und als Aufsichtsrat könne er von seinen Erfahrungen im Spitzensport profitieren. „Die Dinge bleiben gleich – ich schaue strategisch und überlege mir, wie pack ich das an“. VN-sca

Silvretta Montafon

Das Skigebiet Silvretta Montafon zählt laut Skiresort.de zu den besten Skigebieten der Welt. Die anfängliche Skepsis vieler Montafoner nach dem Einstieg der Banf für Tirol und Vorarlberg ist gewichen. Die Bank hat seit ihrem Einstieg 245 Millionen Euro investiert und beschäftigt fast 900 Mitarbeiter in der Saison. Im Jahr 2021 sind Investitionen in Höhe von 76 Millionen Euro geplant. Dabei stehen Mobilität, Regionalität, Umgang mit Ressourcen und Energie im Fokus.