Die Arbeiterkammer will in den grünen Bereich
Reduktion des Fußabdrucks, grüne Bildungsoffensive, CO2-Steuer.
Feldkirch Die Arbeiterkammer Vorarlberg will grün werden und engagiert sich deshalb in mehreren Projekten. Dabei geht es einerseits um eine landesweite Bildungsoffensive für „Green Jobs“ und andererseits um das Ziel, die eigene Klimaneutralität rasch zu verwirklichen. Zudem fordert die AK eine schnelle Einführung einer CO2-Steuer auf fossile Energieträger und unterstützt das Projekt „KliNaWo“ (Klimagerechter Nachhaltiger Wohnbau).
50 Euro pro Tonne
So will die Interessenvertretung mit dem eigenen Betrieb CO2-neutral werden. In Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg wird gerade ein Reduktionsplan erarbeitet. Auf dem Weg zur eigenen Klimaneutralität verpflichtet sich die AK Vorarlberg für den jährlich verursachten CO2-Fußabdruck von 260 Tonnen CO2 (Stand: 2020) zu einer CO2-Abgabe über die Plattform KlimaCent Austria. Gezahlt werden 50 Euro pro Tonne, der zu zahlende Betrag steigt jährlich um sieben Prozent. Die Mittel aus der Abgabe sollen im Rahmen von „Klimafitter Wald“ in regionale Klimaprojekte investiert werden. „Als Institution, die mehr als 165.000 Mitglieder im Land vertritt, tragen wir Verantwortung zur Verwirklichung dieses Zieles“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle und will damit Vorbild für andere sein, selbst aktiv zu werden.
Grüne Jobs
Zudem wird die Arbeiterkammer eine grüne Bildungsoffensive starten. „Die Prognosen zeigen uns, die Zukunft der Arbeit ist grün“, ist Eva King, Initiatorin des Projekts „Green AK“ überzeugt. „Die Wirtschaft wird viele qualifizierte Leute brauchen, wir werden die Arbeitnehmer fit machen für grüne Jobs in grünen Unternehmen.“
CO2-Steuer für alle
Zudem plädiert die AK Vorarlberg für eine schnelle Einführung der geplanten CO2-Steuer auf fossile Energieträger: „Wer viel fossile Energie verbraucht, sollte sofort einen höheren Beitrag zum Steueraufkommen leisten“, hält AK-Direktor Rainer Keckeis fest. Entscheidend ist für ihn dabei die Verteilungsgerechtigkeit: „Die Steuerreform muss ökosozial sein und nicht jene zusätzlich belasten, die es sich nicht leisten können.“ Die Bepreisung von fossilen Treib- und Heizstoffen belaste kleine und mittlere Einkommen relativ stärker – einerseits über den Verbrauch, andererseits weil Unternehmen versuchen würden, die höheren Kosten auf die Verbraucher zu wälzen. Die AK schlägt deshalb vor, dass die zusätzlichen Steuereinnahmen zum einen an private Haushalte zurückerstattet werden und zum anderen in Projekte für CO2-arme Energieversorgung und Mobilität investiert werden, die für Haushalte mit niedrigen Einkommen zugänglich gemacht werden.
„Wir möchten auch Inspiration sein für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, damit sie selbst aktiv werden.“