Kampf um die Wälderhalle: Jetzt geht es ums Ganze

Investoren fordern ein klares Bekenntnis der Region, bevor es zu spät ist.
Andelsbuch Muss das Projekt Wälderhalle endgültig gestoppt werden? Fest steht: Dadurch, dass sich der Baustart immer wieder verzögert hat, sind die Kosten derart in die Höhe geschossen, dass nun unterm Strich knapp 5,5 Millionen Euro fehlen. „2 bis 2,5 Millionen Euro davon können wir über die Gesellschaft finanzieren, aber höher können wir das Projekt nicht beschulden,“ erläutert der Hauptinitiator und Sprecher der Investorengruppe, Hans Metzler. Um es stemmen zu können, sind daher weitere knapp drei Millionen Euro nötig. „Darüber haben wir die Arbeitsgruppe Wälderhalle der Regio im Dezember 2024 informiert. Wir haben ihnen auch aufgelistet, was man tun könnte, um an das Geld zu kommen“, führt Metzler aus. Seither habe er nichts mehr gehört. Am 6. Oktober findet die nächste Sitzung statt.

„Die Standortgemeinde und vor allem die gesamte Region müssen sich eindeutig zum Projekt bekennen und überlegen, wie diese Finanzierungslücke geschlossen werden kann. Wenn sie Nein sagen, ist das in Ordnung, aber dann muss man auch sagen, dass für diese Einrichtung kein Geld da ist“, fordert der Investoren-Sprecher. Die Projektkosten für die Eis- und Veranstaltungshalle belaufen sich inzwischen inklusive Grundstück auf knapp 19,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2018 – als die Halle noch rund geplant war – hätte sie um 12,3 Millionen Euro gebaut werden können. Aus diversen Gründen wie Gemeindevertretungswahlen, Corona oder eine Volksbefragung ist es immer wieder zu Verzögerungen gekommen. “Wir waren 2018 baufertig”, betont Hans Metzler.
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Ein Großteil der Kosten wird von privaten Investoren getragen. Das Land hat eine Förderung in der Höhe von 5,1 Millionen Euro zugesagt. Die Regio Bregenzerwald beteiligt sich bislang mit 600.000 Euro. Eine Million stammen aus Bedarfszuweisungsmitteln.
Die Halle wurde Ende 2022 aufgrund der gestiegenen Baukosten bereits von rund auf eckig umgeplant. Nun wurde sie noch einmal redimensioniert. Weiterhin eingeplant ist eine Disko, die die Politik der Bregenzerwälder Jugend versprochen hat, nachdem im Jahr 2016 mit dem E-Werk die einzige Ausgehmöglichkeit in der Region wegen des Baus der Umfahrungsstraße abgerissen wurde.

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Woher die fehlenden rund drei Millionen kommen könnten? Metzler nennt Beispiele: Eine eigenständige Disko auf der grünen Wiese kostet laut einer Berechnung rund 3,2 Millionen Euro, eine Disko in der Wälderhalle rund 1,3 Millionen Euro. Auf dem Wälderhallen-Grundstück befinden sich zudem Altlasten einer Deponieumlagerung in den 1970er-Jahren. Die Mehrkosten für die Aufbereitung und Deponierung werden auf 300.000 Euro geschätzt. „Keiner fühlt sich verantwortlich dafür. Das ist aber Regionsdreck, den wir für diese Region entsorgen müssen“, ärgert sich Metzler.

Als zusätzlicher Kostentreiber führt der Investoren-Sprecher die vom Gestaltungsbeirat geforderte zusätzliche Fassade ins Treffen. „Wenn wir eine übliche Paneelenfassade wie bei vielen Firmengebäuden im ganzen Land bauen dürfen, würden wir uns 500.000 Euro sparen“, rechnet er vor und verweist zugleich auf erhebliche Planungsmehrkosten durch mehrfache REK-Umplanungen durch die Gemeinde Andelsbuch oder den geforderten Busparkplatz für fünf Busse statt einer einfachen Bushaltestelle („die letzte Aussage war, wir wissen nicht, ob wir ihn brauchen“). Ein weiterer Vorschlag ist, dass das Büro der offenen Jugendarbeit Bregenzerwald in die Wälderhalle zieht.
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„Drei Millionen Euro wären eine machbare Größe, wenn man es wirklich will. Die Mehrkosten bei der Volksschule in Andelsbuch, waren doppelt so hoch”, merkt Hans Metzler an. “Nächstes Jahr haben wir eine Bauindexerhöhung zwischen 2,75 bis drei Prozent. Drei Prozent von 19 Millionen sind wieder 500.000 Euro. Das wird einfach ignoriert.”
