“Bestimmte Werte geraten ins Wanken”

Handwerk-Obmann Bernhard Feigl sieht Fachkräfte- und Lehrlingsmangel.
Schwarzach Die Pandemie hat das Fachkräfteproblem noch einmal verstärkt. „Wir haben aber nun nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern auch einen Mangel bei Hilfskräften und Lehrlingen. Das trifft uns stark“, sagt Bernhard Feigl, geschäftsführender Gesellschafter von Glas Marte und Sprecher des Vorarlberger Gewerbe und Handwerks, bei „Vorarlberg live“.
Am meisten Sorgen bereite dem Handwerk aber der Lehrlingsnachwuchs, „denn das sind die Fachkräfte von morgen“. Das liege nicht nur am demografischen Wandel, sondern habe viele Gründe. „Da gibt es den sicheren Hafen Schule, den viele nicht verlassen wollen. Dazu kommt unser Berufsbild, das beispielsweise Homeoffice nicht ermöglicht“, betont Feigl und sieht auch, dass bestimmte Werte wie die Bereitschaft zur Leistung oder der Stolz über die eigene Leistung vermehrt ins Wanken geraten.
Wie man dem entgegenwirken kann? „Wir tun viel für den Nachwuchs. Im November findet wieder die Ausbildungsmesse i statt. Da werden wir sehr stark um Lehrlinge werben. Und es gibt viele tolle Initiativen wie die Handwerkerschule Wolfurt, die die Jugend fürs Handwerk begeistert“, so der Spartenobmann.
Von der Politik erwartet sich Feigl indes nicht zwingend Unterstützung. „Es geht um unsere eigenen Anliegen. Es liegt somit an uns, das selbst in die Hand zu nehmen.“