Zumtobel schaltet in den Wachstumsmodus

Markt / 30.06.2021 • 19:00 Uhr
Zumtobel schaltet in den Wachstumsmodus
Das Zumtobel-Lichtforum in Dornbirn auf 4000 Quadratmetern. FARUK PINJO

Gewinn verdreifacht: Lichtkonzern mit bestem Ergebnis seit zehn Jahren.

Dornbirn Gute Nachrichten von Zumtobel: Der Lichtkonzern hat im Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende April) trotz Coronapandemie beim Gewinn noch einmal deutlich zugelegt. Das Periodenergebnis stieg von 14,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 45,6 Millionen Euro. Darin enthalten ist ein Ertragssteuereffekt in Höhe von 11,6 Millionen Euro. Ohne diesen beläuft sich das Ergebnis auf 34 Millionen Euro. Somit konnte Zumtobel unabhängig von den Steuereffekten das beste Jahresergebnis seit zehn Jahren erzielen. „Nach drei sehr schwierigen Jahren zeigt sich nun unsere Robustheit und Stabilität“, sagt CEO Alfred Felder im VN-Gespräch.

Zumtobel-Vorstand: Thomas Tschol, Alfred Felder und Bernard Motzko. <span class="copyright">Zumtobel</span>
Zumtobel-Vorstand: Thomas Tschol, Alfred Felder und Bernard Motzko. Zumtobel

Weniger Umsatz

Und das obwohl der Umsatz in den ersten neun Monaten vor allem aufgrund der geschlossenen Grenzen und Baustellen deutlich gelitten hat. Während im ersten Quartal der Umsatz noch um 15,4 Prozent einbrach, gab es dann im vierten Quartal ein Plus von 9,6 Prozent. Am Ende des Geschäftsjahres lag der Umsatz bei 1,04 Milliarden Euro (-7,7 Prozent).

Grund für das positive Ergebnis sind mehrere Faktoren. Neben dem Steuereffekt gab es Highlightprojekte für den FC Bayern München, für Amazon oder Apple. „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Krise gut zu überwinden“, sagt Felder. Außerdem sanken die Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung sowie die Restrukturierungskosten und es gab Kostenersparnisse durch die Kurzarbeit.

Für den Neubau des Hauptsitzes von BBC Wales entwickelte Zumtobel eine Lichtlösung. <span class="copyright">D.Thrower</span>
Für den Neubau des Hauptsitzes von BBC Wales entwickelte Zumtobel eine Lichtlösung. D.Thrower

Restrukturierung beendet

Nun, so Felder, sei der Restrukturierungsmodus im Unternehmen beendet. Denn mit dem positiven Geschäftsjahr sei ein wichtiges Etappenziel erreicht. „Zumtobel hat enormes Potenzial. Wir können nun in den Wachstumsmodus umschalten. Wir erwarten, dass es am Lichtmarkt zu Konsolidierungen kommt. Das ist die Chance, uns weiter zu positionieren und auch anorganisch zu wachsen.“

Zudem wird die Zumtobel Group verstärkt auf die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit fokussieren. So will das Unternehmen neue Produkte auf Basis der Kreislaufwirtschaft entwickeln und bis 2025 klimaneutral sein. Außerdem sollen Produkte mit erweiterten Funktionalitäten sowie digitalen Dienstleistungen entwickelt und intern noch analoge Prozessabläufe digitalisiert werden. „Auch werden wir zukünftig vermehrt flexible Arbeitsmodelle anbieten. Das ist letztlich auch eine Frage der Attraktivität als Arbeitgeber“, betont Felder.

Die spanische Stadt Terrassa hat mit der Modernisierung von über 29.000 Lichtpunkten <br>einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur energieeffizienten, klimafreundlichen Stadt erreicht.<br><span class="copyright">tridonic</span>
Die spanische Stadt Terrassa hat mit der Modernisierung von über 29.000 Lichtpunkten
einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur energieeffizienten, klimafreundlichen Stadt erreicht.
tridonic

In der Zukunft sieht man bei Zumtobel weiter Unsicherheiten in Hinblick auf Pandemie sowie Rohstoffpreise. So legten Stahl und Kupfer hoch zweistellig zu. „Aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Halbleiterkomponenten am Markt kann es gegebenenfalls ab August zu Lieferengpässen kommen“, so Felder. Dennoch ist er zuversichtlich. Die Märkte hätten sich erholt und es gebe aufgestaute Investments. Zudem sei man mit den intelligenten Straßenleuchten und energiesparenden Lichtsystemen im Sinne der Nachhaltigkeit am Puls der Zeit. Für das Geschäftsjahr 2021/22 werden eine Umsatzsteigerung zwischen vier und sieben Prozent und eine Ebit-Marge von vier bis fünf Prozent erwartet.

Geschäftsjahr 2020/21

Umsatz 1,04 Mrd. Euro (-7,7%)

EBIT 43,4 Mill. Euro (+23,4%)

Jahresergebnis 45,6 Mill. Euro (Vorjahr: 14,5 Mill. Euro))

Eigenkapitalquote 31,5% (Vorjahr: 27,7%)

Mitarbeiter inkl. Leasingarbeiter 5813 (-3,7%)

Mit dem Ziel, Energie zu sparen, hat Thorn die gesamte Beleuchtungsanlage des Interporto Campano in Nola (Neapel) auf den neuesten Stand gebracht. <span class="copyright">Michele Girardi</span>
Mit dem Ziel, Energie zu sparen, hat Thorn die gesamte Beleuchtungsanlage des Interporto Campano in Nola (Neapel) auf den neuesten Stand gebracht. Michele Girardi