“Kein Einkaufstourist weniger”

Markt / 01.10.2021 • 18:09 Uhr
Ökonomen und Medien bezweifeln Wirkung der Zollmaßnahmen.VN/PS
Ökonomen und Medien bezweifeln Wirkung der Zollmaßnahmen.VN/PS

Abschaffung der Franken-Freigrenze sorgt für Diskussion.

Schwarzach, St. Gallen Dass das Schweizer Parlament in beiden Kammern für eine Abschaffung bzw. Reduzierung der 300-Franken-Freigrenze bei Einkäufen im Ausland entschied, sorgt für Freude – bei Handelsverbänden, einigen grenznahen Händlern und bei den politischen Parteien, die die Initiative lanciert haben. Bei Haushalten, die nicht zu den Gutverdienern zählen, sieht das anders aus, sie fürchten, in die Armut gedrängt zu werden. Ökonomen bezweifeln, dass die Maßnahme zu einer Renaissance des Handels in grenznahen Regionen führen wird, denn die Probleme, die zu lösen seien, sind andere: Etwa die protektionistischen Maßnahmen, die exportierte Landwirtschaftsprodukte unerschwinglich machen, oder Vorschriften, die dafür sorgen, dass Drogerieprodukte in der Eidgenossenschaft erheblich teurer als in der EU sind, wie etwa die NZZ feststellt. 

Schweizer Stimmen zur CHF-Freigrenze

“Man kann über den Einkaufstourismus noch so viel jammern. Fakt ist und bleibt: Zahlreiche Produkte kosten hierzulande seit Jahren doppelt so viel oder noch mehr als auf der anderen Seite der Grenze.” Andreas Möckli, St. Galler Tagblatt

 

“Unsere Politik setzt einmal mehr auf Abschottung und Bürokratie. Die Folgen: ein paar Steuerfranken mehr, aber kein Einkaufstourist weniger.” Moritz Kauffmann, NZZ

 

“Der Franken wird in der Schweiz verdient und soll bitte auch bei uns ausgegeben werden.” Hansjörg Brunner, Präsident Thurgauer Gewerbeverband