Exportrekord nach Coviddämpfer

Markt / 08.11.2021 • 22:11 Uhr
Michael Otter, Hans Peter Metzler und Michael Scherz an der Pressekonferenz zur Eröffnung des 6. Vorarlberger Exporttags.  FA/D. Mauche
Michael Otter, Hans Peter Metzler und Michael Scherz an der Pressekonferenz zur Eröffnung des 6. Vorarlberger Exporttags.  FA/D. Mauche

6. Vorarlberger Exporttag: 200 Firmen sondieren Chancen für globale Märkte.

FELDKIRCH Das Coronajahr 2020 sorgte auch in der erfolgsverwöhnten Vorarlberger Exportwirtschaft für einen Dämpfer. Um 2,6 Prozent ging der Außenhandel zurück. Umso rasanter holt die Wirtschaft nun auf. Österreichweit rechnet der Leiter der Außenwirtschaft Austria, Michael Otter, mit einem „All-Time-High“. Auch in Vorarlberg soll, so die Prognose, heuer ein neuer Exportrekord erzielt werden.

Export entscheidend

Nach dem Aussetzer im vergangenen Jahr fand am Montag die sechste Auflage des Vorarlberger Exporttags statt. Im Feldkircher Montforthaus fanden sich die Wirtschaftsdelegierten aus über 20 Ländern ein und tauschten sich mit rund 200 exportorientierten Unternehmern aus. Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler: „Für Vorarlberg ist der Außenhandel von entscheidender Bedeutung: Sechs von zehn Euro unseres Bruttoinlandsprodukts werden im Außenhandel generiert.“

Tatsächlich exportierte die Vorarlberger Wirtschaft 2020 weltweit in über 100 verschiedene Länder und erwirtschaftete 2020 rund 10,4 Milliarden Euro Umsatz. Um die Exportwirtschaft im Land weiterhin stark aufzustellen, nahmen interessierte Unternehmen und Start-ups am Exporttag der WKV an Workshops teil, führten Gespräche mit den Wirtschaftsdelegierten und befassten sich mit Themen wie Transport, Nachhaltigkeit und Finanzierung.

Obwohl die Pandemie den Handel immer noch stark einschränkt, sei die Wirtschaftsstimmung laut Otter überraschend gut: „Heuer wird ein Rekordjahr.“ Bis Ende 2021 rechnet er mit einem nationalen Exportumsatz von 162 Milliarden Euro, 8 Milliarden über der bisherigen Allzeit-Bestmarke von 2019. Der Vorarlberger Export sei ebenfalls auf Rekordkurs, er und Metzler prognostizieren ein Plus von rund acht Prozent.

Die starken Werte wurden dabei trotz anhaltenden Herausforderungen wie dem Unterbruch der internationalen Lieferketten, dem Klimawandel oder dem Rohstoff- und Fachkräftemangel erzielt. Große Chancen sehen Otter und Metzler im Bereich „Green Technology“, auf den man fokussiere, z. B. mit einer gestern gestarteten Aktionswoche #GreenTechAustria, mit der sich Österreich weltweit in allen Außenhandelsstellen als GreenTech Leader und Ermöglicher im Bereich Klimaschutz präsentiert.

Fokus Deutschland

Michael Scherz, Wirtschaftsdelegierter in Berlin, berichtet von ähnlichen Entwicklungen in Deutschland: „Trotz starkem Wachstum beschäftigen wir uns ebenfalls mit Themen wie Klimadebatte und Digitalisierung.“ Als größter Handelspartner nimmt Deutschland für den Vorarlberger Export eine besondere Rolle ein. Vergangenes Jahr wurden Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro ins Nachbarland exportiert, was einem Anteil von 28 Prozent des gesamten Exportvolumens entspricht. So habe sich der Vorarlberger Holzbau in ganz Deutschland etabliert. Der Aspekt der Nachhaltigkeit verspreche dem Rohstoff und somit dem ganzen Land eine blendende Zukunft. VN-MRK, SCA

„Wir brauchen mehr Welthandel mit fairen Regeln und Rahmenabkommen.“

Österreichs Wirtschaft

Exportquote Die nationale Exportquote macht mehr als 50 Prozent des BIP aus.

Prognose Für 2021 wird ein Anstieg von 13,4 Prozent der Exporte erwartet.

Jobs Die Hälfte aller Jobs ist direkt oder indirekt vom Export abhängig.

Deutschland 2020 exportierte Vorarlberg Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro nach Deutschland
(28 Prozent des Exportvolumens).