Gute Börsen-Stimmung dank US-Unternehmen

Dornbirn Die Monate November und Dezember zählen traditionell zu den stärksten Börsen-Monaten des Jahres. Oftmals wird im Zusammenhang mit den letzten beiden Monaten von einer „Jahresendrallye“ gesprochen, wenn die Kurse nach oben laufen. Das Börsenjahr 2021 ist für AnlegerInnen die Investiert waren, bisher durchaus positiv verlaufen. Der S&P 500, der Index der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen, hat seinen Wert seit Jahresbeginn um cirka ein Viertel gesteigert. Bezogen auf die letzten fünf Jahre haben sich die Kurse im Schnitt verdoppelt (Quelle Refinitiv Datastream, Stand 15.11.2021) – trotz der Rückschläge in der zweiten Jahreshälfte 2019 und (coronabedingt) im Frühjahr 2020.
Wie geht es den Unternehmen? Konnten sie die Umsatz- und Gewinnprognosen erfüllen oder sogar übertreffen? In den USA neigt sich die Berichtssaison zum 3. Quartal dem Ende zu. Anfang der Woche haben 92 Prozent der im S&P500 vertretenen Unternehmen ihre Ergebnisse berichtet. Trotz des Gegenwindes durch die aufkeimende Inflation, den wieder in die Höhe schnellenden Covid-Zahlen und Lieferengpässen in der Industrie (Stichwort Halbleiter-Mangel) lief es für die Unternehmen in den USA erstaunlich gut: 81 Prozent der Unternehmen überraschten mit Gewinnen, die über den Erwartungen lagen. Drei Viertel konnten auch die Umsatz-Erwartungen übertreffen.
Die höchste Diskrepanz zwischen den Erwartungen und den tatsächlich gelieferten Ergebnissen gab es im Finanzsektor. Dem stärksten Umsatzwachstum verglichen zu den Schätzungen der Analysten lieferte der Energiesektor. Ein Wehrmutstropfen stellt die relativ hohe Bewertung der Aktien dar. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Zwölf-Monatssicht steht bei US-Werten aktuell bei 21,2 und liegt damit deutlich über dem fünfjährigen Schnitt (18,4) und dem zehnjährigen Schnitt (16,5). Die Preiserhöhungen, die wir vor allem im Energiesektor beobachten können, aber nicht nur dort, haben die Schätzungen der Analysten beeinflusst: Für das vierte Quartal wird eine Fortsetzung des Gewinnwachstums von rund 20 und ein Umsatzwachstum von über zwölf Prozent erwartet.
christoph.flatz@dornbirn.sparkasse.at, Christoph Flatz, Private Banking.
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