Warum der Tourismus Kurzarbeitsersatz ab dem ersten Tag fordert

Markt / 24.11.2021 • 10:00 Uhr
Warum der Tourismus Kurzarbeitsersatz ab dem ersten Tag fordert
Wieder mehr Menschen werden sich beim AMS arbeitslos melden, vermutet AMS-Chef Bernhard Bereuter und weist auf die digitalen Services des Arbeitsmarktservice hin.

Mehr Arbeitslose, Saisontourismus pocht auf Kurzarbeitsersatz.

Bregenz 10.236 Personen sind mit Stand Dienstag in Vorarlberg arbeitslos, das ist erstmals nach vielen Wochen wieder ein leichtes Plus, und zwar sind 160 Personen mehr als in der vergangenen Woche arbeitslos gemeldet, ein Plus von 1,6 Prozent. Die leichte Steigerung ist allerdings bislang nicht dem Lockdown geschuldet, der am Montag in Kraft getreten ist. Im Österreichschnitt hat sich der Bestand der Arbeitslosen in der vergangenen Woche um 2,1 Prozent erhöht.

70 Prozent mit Einstellungszusage

Saisonbedingt ist der Anstieg im Bereich Beherbergung und Gastronomie mit 5,4 Prozent oder 117 Personen im Wochenvergleich am höchsten, informiert das Arbeitsmarktservice Vorarlberg über die aktuelle Lage. „Rund 70 Prozent der bei uns vorgemerkten Arbeitslosen mit einem Berufswunsch im Gastgewerbe haben eine Wiedereinstellzusage noch vor Weihnachten“, erklärt dazu AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Doch die aktuellen Regeln für Kurzarbeit bringen die Gastgeber auf die Barrikaden. „Wir fordern Kurzarbeitsregeln ab dem ersten Tag oder einen Lohnkostenersatz“, fordert der Sprecher der Vorarlberger Tourismusbranche, Markus Kegele, der als Hotelier selbst weiß, wie schwierig es heuer war und ist, Personal zu bekommen. „Wenn wir jetzt die Mitarbeiter wieder heimschicken müssen, dann kommen sie nie wieder“, sagt er im Gespräch mit den VN. Sowohl auf Bundesebene, aber auch im Gespräch mit Tourismuslandesrat Christian Gantner, will er für sich und seine Branche eine klare Regelung, „das ist absolut dringlich, wir können nicht vier Wochen zuwarten”.

Tourismus-Sprecher Markus Kegele: „Können nicht vier Wochen zuwarten.“<span class="copyright"> VN/Sams</span>
Tourismus-Sprecher Markus Kegele: „Können nicht vier Wochen zuwarten.“ VN/Sams

Bereuter rechnet derweil „aufgrund der Einschränkungen mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit bis Monatsende“, informiert Bereuter. „Neben einem erhöhten Zugang in die Arbeitslosigkeit vor allem auch deshalb, weil weniger Beschäftigungsverhältnisse zustande kommen und bereits bestehende Einstellzusagen verschoben werden müssen.“ Das AMS informiert außerdem, dass während des Lockdowns Arbeitslosmeldungen wieder online durchgeführt werden können.