Großer Ärger bei Seilbahnern

Unverständnis über Landtagsanfrage von grüner Politikerin zu Klima und Beschneiung.
Dornbirn In der Seilbahnbranche herrscht derzeit großer Unmut. Grund ist eine Landtagsanfrage von Nadine Kasper (Grüne), in der sie die Frage aufwirft, wie klimafit die heimischen Skigebiete sind und den Wasser- und Strombedarf der Beschneiungsanlagen kritisiert.
Andreas Gapp, Chef der Kleinwalsertaler Bergbahnen und Sprecher der Branche, zeigt sich betroffen und fassungslos zugleich. „Nicht nur der Zeitpunkt ist angesichts der Omikron-Welle denkbar ungünstig, sondern auch das Format“, spricht er sich dafür aus, miteinander zu reden, anstatt übereinander. „Nadine, vorbei mit alten Feindbildern“, richtet Gapp seine Worte an die Landtagsabgeordnete. Schließlich würden auch die Seilbahner in der Region leben, in der sie arbeiten. „Wir sind heimatbesessen. Unsere Mitarbeiter kennen jeden Stein. Der Naturraum ist also nicht nur unsere Geschäftsgrundlage, sondern auch unsere Lebensgrundlage“, ist für Gapp wichtig zu betonen, dass sich Naturschutz und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen.
Ohne Schnee keine Gäste
Auch zum Thema Beschneiung findet der Seilbahner deutliche Worte. „Schnee ist das zentrale Urlaubsmotiv für Gäste, um im Winter nach Vorarlberg zu kommen. Die technische Beschneiung – konkret die 2500 Schneeerzeuger, die in Vorarlberg im Einsatz sind – ermöglicht uns Planungssicherheit, weil wir die Schwankungen ausgleichen können.“ Allerdings werde dabei auf Nachhaltigkeit gesetzt. So würden die Skigebiete ihren Energiebedarf bereits zu knapp 90 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken und pro Kubikmeter technisch erzeugtem Schnee würden lediglich so viel kWh benötigt wie für einen Waschgang einer Waschmaschine. „Zudem sind Pistenraupen im Einsatz, die mit eFuel betrieben werden, und im Silvretta Park Montafon gibt es die größte E-Lade-Garage Vorarlbergs mit 50 Plätzen“, konkretisiert Gapp die Bestrebungen der Branche.
Dies alles würde er mit Nadine Kasper gerne auch persönlich besprechen. „Ich lade sie dazu herzlich zu uns ins Kleinwalsertal ein. Auch wenn wir wahrscheinlich nicht überall gleicher Meinung sind.“ VN-reh

vn/Steurer
