Fast anspruchsvoller als zu Beginn der Pandemie
Zumtobel: Plus bei Umsatz und Gewinn. Rohstoffsituation hemmt.
Dornbirn Nach einem guten Halbjahresergebnis konnte die Zumtobel Group auch das dritte Quartal sehr positiv abschließen. Insgesamt stieg der Umsatz nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021/22 auf 846,6 Millionen Euro (+11,5%). Das operative Ergebnis erhöhte sich um 91,1 Prozent auf 52,2 Millionen Euro. Der Gewinn lag bei 32,7 Millionen Euro, nach 14,9 Millionen im Vorjahr ist das mehr als eine Verdoppelung. Die Gründe waren einerseits der generelle wirtschaftliche Aufwärtstrend sowie andererseits die Preiserhöhungen, die im Markt durchgesetzt werden konnten.
Keine Entwarnung
„Diese Zahlen machen deutlich, wie solide unser Unternehmen inzwischen aufgestellt ist. Wir sind vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen und haben bisher auch die schwierige Rohstoffsituation in den Griff bekommen“, sagt Vorstandschef Alfred Felder. Trotzdem gebe es keinen Grund zur Entwarnung. „Im vierten Quartal werden wir die Preissteigerungen bei den Rohstoffen und den Halbleitermangel möglicherweise noch deutlicher zu spüren bekommen.“
Man sei weiterhin von der mangelnden Verfügbarkeit von Rohstoffen und Transportkapazitäten betroffen. Dazu kämen die steigenden Kosten für Material, Transport und mittlerweile auch Energie. Diese könnten allerdings nur zum Teil an die Kunden weitergegeben werden. Somit sei das derzeitige Marktumfeld fast noch anspruchsvoller als zu Beginn der Coronapandemie. „Aktuell ist es unsere höchste Priorität, die Lieferfähigkeit für unsere Produkte und ein hohes Servicelevel für unsere Kunden sicherzustellen“, betont Felder. Dazu habe man beispielsweise bereits im ersten Halbjahr 2021/22 damit begonnen, die Abhängigkeit von einzelnen Halbleiterlieferanten zu reduzieren.
Belastung für Umsatz
Insgesamt erwartet Felder, dass der Mangel an Rohstoffen die Umsatzentwicklung im vierten Quartal belasten wird. Weitere Unsicherheit bringe der Ukraine-Konflikt. Das direkte Umsatzrisiko mit rund acht Millionen Euro Umsatz in Russland und der Ukraine sei nicht sehr hoch, aber es gehe auch um die Folgen für die Weltwirtschaft. Zudem herrsche in der ganzen Zumtobel-Belegschaft große Bestürzung und Betroffenheit wegen dem Leid in der Ukraine.
Trotz aller Unwägbarkeiten bleibt die Zumtobel Group dennoch bei ihrer Prognose fürs Gesamtjahr. Erwartet wird ein Umsatzplus zwischen vier und sieben Prozent. VN-reh
„Im 4. Quartal werden wir Preissteigerungen und Halbleitermangel möglicherweise noch deutlicher spüren.“