Mit Wankels Geist in die Zukunft

Obrist arbeitet in Lindau an CO2-negativem Elektrofahrzeug.
Lindau Es war Anfang der 80er Jahre als Frank Obrist als damals 21-Jähriger bei Felix Wankel, dem Erfinder des gleichnamigen Wankelmotors, arbeitete. Das Gebäude des Felix-Wankel-Instituts in Lindau, direkt am Bodenseeufer, gibt es immer noch. Und Obrist ist auch in seinem eigenen gleichnamigen, 1996 in Lustenau gegründeten Unternehmen der Mobilität treu geblieben. Nun schließt sich quasi der Kreis, denn Obrist hat das Gebäude von Volkswagen gekauft und dort sein Entwicklungscenter angesiedelt. Gestern fand die offizielle Eröffnung statt.
HyperHybrid und aFuel
In diesem geschichtsträchtigen Haus soll nun die Zukunft gestaltet werden. Denn Obrist hat nicht nur den HyperHybrid entwickelt, eine Kombination aus Lithium-Ionen-Batterie, 2-Zylinder-Verbrennungsmotor und elektrischem Antriebsmotor, sondern auch das Konzept für den Energieträger „aFuel“.
Dabei wird mithilfe großer Sonnenkraftwerke mit Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten, der Luft wird CO2 entnommen, alles wird miteinander verbunden und am Ende hat man den flüssigen Energieträger E-Methanol, der unter anderem als Treibstoff für Autos verwendet werden kann. „Sonnenenergie ist die Energieform, mit der wir arbeiten müssen“, ist Frank Obrist überzeugt. Zudem soll das Co2 der Erde wieder zurückgegeben werden. Es wird in Kohlenstoff umgewandelt und im Meer versenkt. Somit sei „aFuel“ letzlich ein Co2-negativer Energieträger.
Für Obrist könnten dadurch fossile Brennstoffe für immer der Vergangenheit angehören. „Das kann eine der bedeutendsten Erfindungen sein“, sagt er. „Es mag vielleicht nicht die einzige Lösung sein, aber in ihrer Größenordnung und Effizienz ist sie einzigartig.“ VN-reh

