Carcoustics mit Großauftrag

Markt / 30.05.2022 • 19:47 Uhr
Geschäftsführer Horst Lederer geht im Sommer. carcoustics
Geschäftsführer Horst Lederer geht im Sommer. carcoustics

E-Auto-Bauteile für über zehn Millionen Euro. Standort Rankweil wird in Klaus integriert.

Klaus Der international tätige Automobilzulieferer Carcoustics mit Hauptsitz in Leverkusen hat für seinen Standort Klaus einen millionenschweren Auftrag zur Herstellung von Bauteilen für Elektrofahrzeuge an Land gezogen. Wie Noch-Carcoustics-Austria-Geschäftsführer Horst Lederer (52) erklärt, stamme der mehr als zehn Millionen Euro schwere Auftrag von einem großen internationalen Automobilhersteller, der spezielle Bauteile mit hohen Brandschutzanforderungen bestellt habe. „Es ist das erste Mal, dass Carcoustics in dieser Dimension Bauteile für Elektrofahrzeuge entwickelt und produziert.“ Den Namen des Kunden und Details dürfe man nicht nennen. 

Investitionen

Aktuell bereite Carcoustics die Produktion in Klaus auf diesen mindestens sieben Jahre laufenden Großauftrag vor. So organisiere man die Produktionsabläufe um und schaffe teilweise neue Anlagen an. Das Investitionsvolumen beziffert Lederer mit rund 1,5 Millionen Euro. Die Nullserie soll ab Dezember 2022 anlaufen und der Start der Serienproduktion sei für Juli 2023 geplant. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, das Entwicklungszentrum für diesen Auftrag in Klaus zu lassen und nicht nach Osteuropa zu verlagern“, so Lederer.

Im Zuge der Neuorganisation der Produktion in Vorarlberg werde auch der im Frühjahr 2015 angemietete Standort auf dem Areal des Fahrzeugbauers Walser in Rankweil zur Gänze im Werk Klaus integriert. Dabei übersiedle auch die dortige Belegschaft nach Klaus. Damit wolle man das gesamte Entwicklungs-Know-how samt Produktion an einem Ort konzentrieren, erklärt Lederer. In Vorarlberg beschäftigt das Unternehmen rund 250 Mitarbeiter.

Die Entwicklung von Carcoustics beschreibt Lederer zum gegenwärtigen Zeitpunkt als „eigentlich konstant“ gegenüber den Vorjahren. Man sei derzeit circa fünf bis zehn Prozent unter den Budgetplanungen für 2022. Allerdings seien solche Schwankungen nicht ungewöhnlich.

Abhängig von Nachfrage

Die Entwicklung der einzelnen Standorte hänge stark davon ab, welche Bauteile sie gerade produzieren. „Unser Werk in Vorarlberg liegt über Budget, denn die dort hergestellten Bauteile kommen in Fahrzeugmodellen zum Einsatz, die momentan gefragt sind.“ Das gelte auch für den Standort in Polen. Das Werk in der Slowakei sei indes mit Rückgängen konfrontiert. Angesprochen auf die internationale Lieferketten-Problematik sagt Lederer, dass Carcoustics in den vergangenen zwei Jahren alle Systeme und Lieferanten verdoppelt habe. „So haben wir immer eine Redundanz, falls etwas ausfällt.“ Zudem seien die Lagerbestände um zehn Prozent erhöht worden. „Wir achten sehr genau darauf, immer und überall lieferfähig zu bleiben. Alles andere wäre ein Super-GAU, der uns sehr teuer kommen würde.“

Wechsel an der Führungsspitze

Im Sommer wird sich Horst Lederer auf eigenen Wunsch aus der Führungsetage von Carcoustics zurückziehen und nach 25 Jahren aus dem Unternehmen ausscheiden.

Carcoustics produziert Dämm- und Dämpfungsmaterial und gehört der chinesischen Dare Group. carcoustics
Carcoustics produziert Dämm- und Dämpfungsmaterial und gehört der chinesischen Dare Group. carcoustics